Für die Studie befragte PwC 141 Unternehmen der DACH-Region aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und dem Dienstleistungssektor, zum aktuellen Stand beim Einsatz der RPA-Technologie und zu deren Einsatzgebieten.
Der Großteil der befragten Unternehmen erwirtschaftete 2019 einen Umsatz zwischen 100 und 500 Millionen Euro (61 Unternehmen) bzw. mehr als 500 Millionen Euro (54 Unternehmen).
Aufwand und Komplexität werden oft überschätzt
Im Schnitt der drei untersuchten Länder setzen 54 Prozent Software-Roboter zur Prozessautomatisierung ein. Etwas höher ist der Durchschnittswert bei Unternehmen in der Schweiz (63 Prozent), in Österreich (57 Prozent) sowie bei mittelgroßen Unternehmen (57 Prozent). Die Mehrheit der Unternehmen, die noch keine Bots zur Automatisierung einsetzen, hat sich zum Befragungszeitpunkt noch nicht mit der Technologie befasst - 57 Prozent dieser Unternehmen geben dies an. Vor allem mittelgroße Unternehmen begründen so ihren Verzicht auf Robotic Process Automation (81 Prozent).
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Aber 34 Prozent der Befragten beabsichtigen, mit dem RPA-Einsatz bald nachzuziehen. Die übrigen Unternehmen befürchten einen eventuell zu hohen Implementierungsaufwand (44 Prozent).
Das Rechnungswesen gehört, der Studie zufolge, zu den Unternehmensabteilungen, in denen RPA besonders häufig zum Einsatz kommt. Hier haben Unternehmen ihre Bots bisher insbesondere auf Buchungen (75 Prozent) und Berichterstellungen (70 Prozent) programmiert. Mehr als 72 Prozent nutzen die Technologie in der Kreditorenbuchhaltung. Am zweithäufigsten nannten die Befragten die Debitorenbuchhaltung als RPA-Einsatzbereich, mit 51 Prozent allerdings deutlich weniger.
RPA zur Mitarbeiterentlastung
Die Studie zeigt ebenfalls auf, dass die häufigsten Einsatzbereiche für Bots das Controlling (63 Prozent), das Berichtswesen (61 Prozent), die Qualitätssicherung (41 Prozent) und die Validierung von Daten (ebenfalls 41 Prozent) sind. Die fortschrittlichsten Firmen setzen RPA bereits zu Preisverhandlungen im Einkauf oder, kombiniert mit Chatbots, im Kundenkontakt ein.
Dass die Software-Roboter viele menschliche Mitarbeiter ersetzen könnten, scheint eine unbegründete Sorge zu sein und wird durch die Studie nicht bestätigt. Rund sieben von zehn Unternehmen (72 Prozent), die RPA einsetzen, verzichten zugunsten der Bots im Gegenteil nicht auf Angestellte. Lediglich 18 Prozent der Befragten geben an, dass sie direktes Reduktionspotenzial sehen. Von ihnen wollen die meisten höchstens zwei Vollzeitkräfte weniger beschäftigen.
Im Vordergrund beim RPA-Einsatz steht, Effizienzpotenziale zu nutzen und menschliche Mitarbeiter zu entlasten,
fasst PwC-Experte Rüdiger Loitz das Potential der Technologie zusammen.