Die Employee Experience schließt alle Berührungspunkte und Erfahrungen eines Mitarbeiters mit seinem Arbeitgeber ein. Sie reicht vom ersten Kontakt, zum Beispiel in Form einer Stellenanzeige, bis in die Zeit nach der Kündigung. Die Employee Experience ist keine Methode, sie lässt sich nicht mit einer einzelnen Kennzahl messen. Sie ist eine Denkweise.
Sie bedeutet, die Mitarbeiter als Menschen mit ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt allen Handelns zu stellen. In jedem Unternehmen und für jeden einzelnen Mitarbeiter kann eine positive Employee Experience anders aussehen: Für den einen sind moderne PCs wichtig, der andere mag Pflanzen im Büro – um nur ein simples Beispiel zu nennen.
Offene Feedback-Kultur ist der Schlüssel
Wie können Arbeitgeber eine positive Employee Experience fördern? Unternehmen brauchen eine › Unternehmenskultur, in der das Wohlergehen der Mitarbeiter wirklich zählt. Es braucht eine offene Feedback-Kultur, in der sich Mitarbeiter frei äußern können. Das Management muss diese Kultur vorleben.
Jeder Mitarbeiter hat andere Erwartungen und sie ändern sich mit der Zeit. Um zu verstehen, was Mitarbeiter wirklich wollen und brauchen, müssen HR und Führungskräfte in engem Austausch mit den Mitarbeitern stehen. Cassandra Hoermann, Employer-Branding-Expertin bei Personio, empfiehlt, die Team-Leads intensiv zu schulen. Regelmäßige Check-ins mit den Mitarbeitern seien wichtig, vor allem während der Probezeit und danach. Zweimal im Jahr sollten Arbeitgeber Umfragen durchführen und daraus konkrete Maßnahmen ableiten, die sowohl auf Unternehmensebene als auch in den Teams umgesetzt werden.
Die Mitarbeiter sollten jederzeit die Möglichkeit haben, dem Management anonym Fragen stellen oder Verbesserungsvorschläge äußern zu können – das Management sollte sich ernsthaft damit beschäftigen und in Betriebsversammlungen darauf eingehen. Arbeitgeber müssen verstehen, dass die Employee Experience ein Prozess ist, der nie abgeschlossen ist. Es geht darum, jeden Tag zu lernen und sich zu verbessern.
Die drei Bereiche der Employee Experience
Die Employee Experience umfasst die physische, kulturelle und technologische Arbeitsumgebung. Die physische Umgebung schließt zum Beispiel Standort und Räumlichkeiten ein; die kulturelle das Führungs- und Kommunikationsverhalten, Bezahlung und Benefits sowie Chancen zur Weiterentwicklung. Die technologische Umgebung – Hardware, Software und Arbeitsmethoden – ist durch die jüngsten Entwicklungen deutlich wichtiger geworden.
Die Expertin Cassandra Hoermann rät, sich intensiv um den › Onboarding-Prozess zu kümmern. Schon vor dem ersten Arbeitstag sollten neue Mitarbeiter alle wichtigen Informationen erhalten und Kontakt zum Team bekommen. Die Team-Leads sollten intensiv mit den neuen Mitarbeitern kommunizieren. Sogenannte “Buddies” oder “Paten” können Neustartern helfen, sich schnell zurechtzufinden und Anschluss ans Team zu bekommen.
Datenanalysen helfen bei der Optimierung
Eine positive Employee Experience ist keine Frage von speziellen Tools oder Methoden. Doch ab einer gewissen Unternehmensgröße ist es ohne Software-Unterstützung kaum möglich, systematisch an der Employee Experience zu arbeiten: Spätestens, wenn der Chef oder HR nicht mehr jeden Mitarbeiter mit seinen persönlichen Bedürfnissen kennt.