Zu dieser zentralen Aussage kommt der Personaldienstleister Hays in Zusammenarbeit mit dem Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) in seinem zehnten HR-Report, „New Work“, zu dem insgesamt 1.046 Fach- und Führungskräfte aus der D-A-CH-Region befragt wurden.
Die Ergebnisse zeigen: Trotz flexibler Arbeitszeitpraktiken der Mitarbeiter ändern sich die bestehenden Organisations- und Führungsstrukturen in den Unternehmen nur zögerlich. 59 Prozent der befragten Entscheider geben an, sich im Umgang mit agilen Organisationsformen noch schwerzutun.
Ähnlich ist es um die Projektorganisation bestellt. Mehr als die Hälfte der Entscheider haben Probleme bei dem Parallelbetrieb zwischen Projekt und Linie. Dieses Ergebnis überrascht besonders vor dem Hintergrund, da Unternehmen sich bereits seit Jahren zunehmend projektbasiert organisieren.
+++ Wir versorgen Sie mit HR-Neuigkeiten! Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an✉️ +++
Besonders widerspenstig gegenüber Veränderungen scheinen die Führungsstrukturen zu sein. Gründe dafür könnten die große Zurückhaltung von Führungskräften bei der Partizipation der Mitarbeiter an Entscheidungen (59 Prozent) sowie deren Selbstorganisation (58 Prozent) sein.
65 Prozent der befragten Entscheider begründeten ihre Aussagen damit, dass Mitarbeiter mit eigenen Entscheidungen sowie Selbstorganisation überfordert seien. Demzufolge wundert es nicht, dass 71 Prozent der Befragten angeben, Führungskräfte hätten Probleme damit, Macht abzugeben. 66 Prozent von ihnen sprechen sich sogar gegen eine Enthierarchisierung aus.
Für Christoph Niewerth, Vorstand von Hays, machen die Studienergebnisse klar, wie stark die Sozialisation der Führungskräfte innerhalb von starren hierarchischen Unternehmensstrukturen noch greift und wie dieser Zustand die Entwicklung von New-Work-Arbeitsweisen behindert. Die Fahrt mit angezogener Handbremse erzeuge auf Dauer unnötige Spannungen, so Niewerth.