Der Umfrage zufolge ist vor allem die fehlerhafte Kommunikation aus der Führungsetage bei Entlassungen ein absoluter Stimmungs- und Motivationskiller in der Belegschaft und kann dem Arbeitgeber-Image schaden.
Im Falle einer Entlassung wollen deutsche Arbeitnehmer wissen warum ihnen gekündigt wurde. Laut Runstedt-Umfrage finden 85 Prozent der Befragten es respektlos, wenn sie im Personalgespräch keine Informationen zu den Kündigungsgründen erhalten. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass sie bei plötzlichen Kündigungen das Vertrauen in ihren Arbeitgeber verlieren würden. Ebenso viele haben Angst, als nächstes dran zu sein, falls sie erst von Kündigungen erfahren, wenn der Platz des Kollegen bereits leer ist. Wenn ein Unternehmen einerseits Stellen abbaut und andererseits Gehälter erhöht, sind sich knapp 80 Prozent der Befragten sicher, dass nichts schlechter bei der Belegschaft ankommt.
Fehlendes Fingerspitzengefühl hat Folgen
Im Umgang mit Entlassungen ist seitens des Arbeitgebers ein sensibles Vorgehen gefragt, um schlechte Stimmung am Arbeitsplatz zu vermeiden und die verbleibenden Mitarbeiter nicht zu beunruhigen oder gar zu vergraulen. Allein schon begründet aus dem durch die Umfrage ermittelten Fakt, dass 61 Prozent der Deutschen ihren Unmut mit den Kollegen teilen, wenn sie sich im Trennungsgespräch unfair behandelt fühlen. Eine ungerechtfertigte Trennung kann auch extern ein schlechtes Licht auf das Unternehmen werfen und zu negativen Rezensionen auf Bewertungsportalen führen.
Bei Kündigungen herrscht Gesprächsbedarf
Den Schock über die Kündigung empfinden durchschnittlich 77 Prozent der Deutschen umso schlimmer, wenn sie nicht mit ihren Kollegen darüber sprechen dürfen. Insbesondere Frauen leiden darunter (82 Prozent), wohingegen Männer mit 71 Prozent etwas besser damit zurechtkommen. Gekündigte Mitarbeiter verlassen am liebsten direkt das Unternehmen und hoffen auf eine Freistellung (62 Prozent), während 70 Prozent zumindest von der Kündigung bis zum letzten Arbeitstag über die nächsten Schritte informiert werden möchten. Dazu fasst Sophia von Rundstedt, Vorsitzende der Geschäftsführung bei von Rundstedt, zusammen:
Offene und ehrliche Kommunikation ist für einen fairen Trennungsprozess unabdingbar. Mitarbeiter sollten immer wissen, woran sie sind und warum keine gemeinsame Zukunft mehr möglich ist. Nur dann kann das Unternehmen als vertrauensvoller Arbeitgeber bei den Mitarbeitern bestehen.