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Compliance: Regelbrüche noch immer weit verbreitet

Die gute Nachricht vorweg: Hielten 2011 noch 46 Prozent der Manager Korruption in Deutschland für verbreitet, sind es aktuell nur noch 26 Prozent.

Für die jährliche globale Umfrage wurden insgesamt 3.800 Leiter der Revision, der Rechtsabteilung und des Compliance-Managements sowie Finanzvorstände befragt, 100 davon aus Deutschland. Nur knapp jeder vierte von ihnen hielt Korruption im eigenen Land für verbreitet, während die Quote bei kroatischen Managern 92 Prozent betrug – der Spitzenwert im europäischen Ranking.

Schönung von Finanzergebnissen ist weit verbreitet

In puncto Compliance würden Anspruch und Wirklichkeit in Deutschland jedoch noch weit auseinanderklaffen, heißt es bei EY. Zwar hätten 66 Prozent der Unternehmen mittlerweile eigene Antikorruptionsrichtlinien, und bei 37 Prozent wurde bereits gegen Mitarbeiter vorgegangen, die sich nicht an die Regeln hielten. Trotzdem halten 36 Prozent die Schönung von Finanzergebnissen für weit verbreitet – mehr als im Jahr 2013, als nur 34 Prozent der Befragten dieser Meinung waren. Darüber hinaus befinden nur 23 Prozent der deutschen Studienteilnehmer die ethischen Standards in ihrem Unternehmen für gut.

Bestechung halten Manager in der Not für legitim

Die Versuchung, „fünfe gerade sein zu lassen“, ist für manche offenbar nach wie vor groß: Zwölf Prozent der deutschen Manager würden laut Umfrage in einer Notlage mit dem verbotenen Angebot von Unterhaltungsdienstleistungen versuchen, Aufträge zu gewinnen. Bargeldzahlungen hielten elf Prozent in der Not für legitim.

Verstöße können existenzbedrohend sein

„Schwere Zeiten werden für viele Unternehmen zunehmend zum Normalfall – rechtfertigen aber nicht den Einsatz unsauberer Methoden“, kommentiert Stefan Heißner von EY die Ergebnisse. Verstöße würden immer häufiger geahndet und könnten für Unternehmen existenzbedrohend sein. Wichtig sei daher, dass das Management die Compliance-Werte vorlebe und die Unternehmen mehr Whistleblower-Hotlines einrichteten. (ds)

Die Studienergebnisse für Deutschland können ›hier kostenfrei als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Quelle: www.personalpraxis24.de