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Die Flexi-Rente kommt

Wer will oder muss, kann künftig seine Rentenbezüge erhöhen, wenn er trotz Rentenbezugs weiter arbeitet. Für Menschen, die frühzeitig in Rente gehen und dazu verdienen, werden die Freibeträge erhöht, bis zu denen ein Verdienst auf die Rente angerechnet wird.

Länger arbeiten soll attraktiver werden

Mit der sogenannten Flexi-Rente, die 2017 in Kraft treten soll, soll es für ältere Menschen attraktiver werden, länger berufstätig zu sein. Durch zusätzliche Arbeitszeit ist es möglich, die Höhe der Rente zu steigern. Für Arbeitnehmer, die nach Erreichen des regulären Rentenalters trotz Bezugs der Altersrente weiter arbeiten, werden die Regeln für den Rentenbeitrag geändert. Bisher zahlten die Unternehmen ihren Teil des Rentenbeitrags ein, ohne dass sich die Rente für diese Mitarbeiter erhöhte. In Zukunft soll sich der Beitragsteil rentensteigernd auswirken. Außerdem soll auch der Arbeitnehmer seinen Teil einzahlen können, wodurch die Rente ebenfalls ansteigt.

Entlastung der Arbeitgeber

Unternehmen, die Menschen über das Rentenalter hinaus beschäftigten, sollen nach der neuen Regelung entlastet werden: Bisher müssten sie 1,5 Prozent des Lohns in die Arbeitslosenversicherung einzahlen, das soll künftig entfallen. Außerdem sollen Reha und Vorsorge ausgebaut werden.

Weniger Rentenkürzung bei Zuverdienst

Wer bereits mit 63 in Teilrente geht und damit Rentenabschläge in Kauf nimmt, soll mehr als bisher dazu verdienen können. Bis 450 Euro Zuverdienst werden auch weiterhin nicht angerechnet. Künftig sollen bei einem Zuverdienst über dieser Grenze 40 Prozent davon von der Rente abgezogen werden. Bislang gilt eine Stufenregelung, die je nach Verdiensthöhe zu drastischeren Abzügen führen kann.

Union und SPD wollen das Gesetz jetzt schnell auf den Weg bringen, kündigten der CDU-Sozialpolitiker Karl Schiewerling und der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Max Straubinger an.

Zufriedenheit beim Demographie Netzwerk (ddn)

Das Demographie Netzwerk hat die Einführung der Flexi-Rente begrüßt. ddn-Vorstandsvorsitzender Rudolf Kast bezeichnete die Einigung der Großen Koalition auf einen flexibleren Einstieg in die Rente als „überfällig und dringend“. Damit sei eine lange angemahnte Kernforderung des gemeinnützigen Netzwerks, in dem sich rund 400 Unternehmen und Institutionen gemeinsam mit den Folgen alternder Belegschaften in den Betrieben beschäftigen, erfüllt worden.

Die Rente hat ein wenig von ihrem Fallbeil-Charakter verloren,

so Kast. Sie sei ein starkes Signal, dass der Beginn des Rentenbezugs nicht zwangsläufig das Ende der Berufstätigkeit bedeuten müsse und ermögliche Unternehmen, länger vom Fachwissen und der Erfahrung ihrer älteren Mitarbeiter zu profitieren.