Aktuelle Ausgabe

Newsletter

Abonnieren

HR-Zukunft: Mehr Bedeutung – weniger Mitarbeiter

Das Gruselige: Ihre Vorträge sind so packend, anschaulich und verständlich, dass jeder Zuhörer die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf die Unternehmen erkennt.

Die neue KI-Realität erlebte Go-Weltmeister Lee Sedol im März 2016, als er von AlphaGo, einem selbstlernenden KI-Computer, vernichtend geschlagen wurde. Experten hatten mit einem derartigen Sieg erst 2025 gerechnet, denn Go ist vielfach komplexer als Schach. Das führt zu HR. Durch KI und Digitalisierung werden massive Umbrüche kommen: Neue Arbeitsformen entstehen, Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Gleichzeitig werden Mitarbeiter mit neuen Qualifikationen händeringend gesucht. HR wirddiesen Prozess begleiten – und ist zugleich massiv betroffen. Denn schon heute kann ziemlich dumme HR-Software Bewerber auswählen, Mitarbeiterprofile anlegen, Personaldaten pflegen, aus Personaldaten Abwanderungs-Prognosemuster erkennen und vieles mehr. Beispiele mieser Personalarbeit, die an dieser Stelle schon beschrieben wurden, wären durch emotionslose Computerberatung nicht entstanden. Kaum auszudenken,wie gut selbstlernende Computer reale Personaler ersetzen könnten.

Das HR-Paradoxon ist: Durch Digitalisierung gewinnt HR an Bedeutung – wird aber mit immer weniger Mitarbeitern auskommen. Denn Digitalisierung ist nicht der banale Einsatz von Excel-Tabellen oder Doodle-Abfragen zu Schichtplänen, von Zeiterfassungs-Apps und etwas Web-Based-Training. Selbstlernende Computer werden die meisten HR-Routinetätigkeiten übernehmen. Sie arbeiten billiger und präziser als der Normalpersonaler. KI-Computer werden den Traum vom HR-Partner realisieren, der auf Augenhöhe mit dem Business, also den Linienabteilungen, steht.

Frey und Osborne, zwei junge Forscher der Oxford-Uni, errechneten für die USA, wie wahrscheinlich es ist, dass Tätigkeiten durch Computer ersetzt werden. Auf ihrer Liste mit 702 „Occupations“ steht der HR-Manager mit nur einprozentiger Automatisierungswahrscheinlichkeit auf Platz 28. Klar: HR-Manager sind unersetzlich. Doch schon mit 31 Prozent deutlich gefährdeterfinden sich „HR, Training and Labour Relations Specialists“ auf Platz 242. In den USA sind „Labour Relations“ eben nicht so wichtig wie bei uns. Der „HR-Assistent“ (Platz 532; 90 Prozent) kann locker vom Computer ersetzt werden – auch bei uns. Und auf den Plätzen 643 und 666 liegen die „Compensation and Benefits Manager“ und die „Payroll and Timekeeping Clerks“, deren Tätigkeiten mit 97-prozentiger Wahrscheinlichkeit durch Computer pulverisiert werden.

Im Jahr 2022 wird ein gekündigter HR-Mitarbeiter von einer KIEinheit in der HR-Abteilung erfahren: „Nein, Ihr Job ist nicht weg. Nur SIE haben ihn nicht mehr. Den macht jetzt einer von uns.“ Verhindern kann das nur kreative Personalarbeit – die, wenn sie gut ist, als wichtige HR-Dienstleistung gleichermaßen von Beschäftigten, Management und KI-Computern anerkannt wird.

Wie stellt sich Ihre HR-Abteilung auf den kommenden Umbruch ein?
Schreiben Sie uns!