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Schöne neue Arbeitswelt?

Jeder dritte Arbeitnehmer (34 Prozent) in Deutschland begrüßt die Veränderungen des eigenen Berufsbildes. Weitere 37 Prozent stehen den erwarteten Veränderungen gelassen gegenüber. Lediglich knapp zwölf Prozent geben an, besorgt zu sein. Gar keine Veränderung erwarten immerhin 17 Prozent der Berufstätigen.

Flexibilität – häufig gefordert, doch oft nicht gewährt

Beim Thema Flexibilität zeigt sich, dass sich Anforderungen der Unternehmen und Bedürfnisse der Mitarbeiter oft nicht decken. Fast die Hälfte der Arbeitnehmer (45 Prozent) gibt an, dass der Arbeitgeber von ihnen zeitliche Flexibilität auch über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus erwartet. Umgekehrt zeigt sich jedoch, dass mehr als jeder zweite Mitarbeiter (52 Prozent) seine tägliche Arbeitszeit nicht frei gestalten kann, wenn er nur seine Wochenarbeitszeit erfüllt. Jeder Vierte (26 Prozent) sagt sogar, dass der Arbeitgeber keine Freiheit einräumt, auf private Umstände schnell und flexibel zu reagieren.

Fast jeder dritte Arbeitgeber unterstützt Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht

40 Prozent der Arbeitnehmer sagen, dass ihr Unternehmen ihnen bei der Bewältigung privater Lebenssituationen wie Kinderbetreuung oder Altenpflege entgegenkommt. Allerdings geben 30 Prozent an, dass ihr Arbeitgeber kein Entgegenkommen zeigt. Ein ähnlich gemischtes Bild ergibt sich beim Thema Auszeiten. So konnte nur die Hälfte derjenigen, die eine längere Auszeit, zum Beispiel ein Sabbatical oder unbezahlten Urlaub, nehmen wollten, diese in vollem Umfang nehmen. 14 Prozent sagen sogar, dass ihr Arbeitgeber ihnen die Auszeit gar nicht gewährt hat. Bei der anderen Hälfte der Arbeitgeber war das allerdings kein Problem.

Das sind erste Ergebnisse der repräsentativen Untersuchung „Kompass Neue Arbeitswelt – Die große Xing Arbeitnehmerstudie“, die das berufliche Netzwerk Xing gestern vorgestellt hat. Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut Statista im März und April dieses Jahres 4.000 Arbeitnehmer befragt.

Hierarchische Strukturen beibehalten oder abschaffen? Arbeitnehmer sind gespalten

Die deutsche Arbeitswelt ist weiterhin stark durch hierarchisches Denken geprägt ist. So sagen zwei Drittel der Befragten, dass der offizielle Weg zwingend eingehalten werden muss und allenfalls bei Kleinigkeiten schon mal eine Ausnahme gemacht wird. Jeder zweite Arbeitnehmer ist trotzdem der Ansicht, dass die Prozesse der Zusammenarbeit so bleiben sollen, wie sie sind. Allerdings wünschen sich 46 Prozent der Arbeitnehmer, dass es mehr Zusammenarbeit über Hierarchiewege und Abteilungsgrenzen hinweg gibt.

Befragt nach der innerbetrieblichen Demokratie, sagen 36 Prozent der Interviewten, dass sie bei keinem der abgefragten Punkte mitentscheiden dürfen. Neun Prozent geben hingegen an, beim Thema Gehälter/Löhne mitentscheiden zu können.

Diie vollständigen Studienergebnisse werden am 28. April in Berlin vorgestellt. Weitere Informationen gibt es hier.