Unternehmen sehen sich immer mehr rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen gegenüber. Der Bundesverband der Personalmanager (BPM) und der Bundesverband der Compliance-Manager (BCM) haben nachgefragt, wie Unternehmen vor diesem Hintergrund Compliance-Maßnahmen umsetzen.
Nicht erst seit Inkrafttreten der EU-DSGVO ist die Frage der Regelkonformität für Unternehmen bisweilen eine schwierige Aufgabe. Das häufigste Hindernis, um Compliance-Maßnahmen erfolgreich umzusetzen, ist der erhöhte bürokratische Aufwand, den es zu bewältigen gibt. Das ist das zentrale Ergebnis einer Blitz-Erhebung, die der BPM und der BCM unter 337 Personal- und Compliance-Entscheidern bei ihren Mitgliedsunternehmen durchgeführt haben.
Die Mehrheit der Unternehmen (98 Prozent) verlässt sich bei der Umsetzung von Compliance-Maßnahmen auf die Einführung interner Richtlinien, um ihre Compliance-relevanten Sachverhalte intern transparent zu machen. 80 Prozent sichern sich zusätzlich über das Vier-Augenprinzip ab und 66 Prozent nehmen juristische Prüfungen in Anspruch. Dennoch wenden 47 Prozent der Befragten jährlich nicht mehr als 20 000 EUR für das Einhalten vielfältiger rechtlicher Normen auf. Zudem gibt mit 46 Prozent ebenfalls fast die Hälfte zu, die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen nicht zu kennen.
Es sei ein schwieriger Spagat, sagt Dr. Bernd Blessin, Präsidiumsmitglied des BPM und Chief Compliance Officer angesichts der Ergebnisse:
Einerseits zwingen oft mangelnde Transparenz und klamme Budgets Unternehmen geradezu in rechtliche Grauzonen. Andererseits birgt der gezielte Umgang mit Compliance auch Chancen, und zwar in punkto verbesserter Prozesse und Sicherheit,
so Blessin. Schließlich bräuchten Mitarbeiter eine klare Orientierung, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollen.
Die kompletten Ergebnisse der Erhebung „Wie erfolgreich ist Compliance in der Praxis?“stehen > hier zum Download bereit.