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Ende 1991 lebten in den ostdeutschen Flächenländern 14,5 Millionen Menschen, 18 Prozent der Gesamtbevölkerung. 2013 waren es nur noch rund 12,5 Millionen und damit lediglich 15 Prozent. Gründe für den Schwund von rund zwei Millionen Menschen in den neuen Ländern (ohne Berlin) waren die Abwanderung nach Westdeutschland und das Geburtendefizit: Bis 2013 zogen mehr Menschen aus dem Osten weg als zu. 2014 erreichte der negative Wanderungssaldo jedoch bisher den niedrigsten Stand von minus 3.300.
Ostbevölkerung geschrumpft und gealtert
Die Zahl der Geburten sank zwischen 1990 und 1994 um mehr als die Hälfte von 163.000 auf 71.000. Danach nahm die Zahl der Neugeborenen jedoch wieder leicht zu und lag seit 2000 bei rund 100.000 Kindern pro Jahr. Diese Entwicklungen führten in Ostdeutschland zu einer schnelleren Alterung der Gesellschaft: 63 Prozent der Menschen dort waren im Jahr 2013 älter als 40 Jahre, während dieser Anteil 1991 noch 46 Prozent betrug. In den westlichen Flächenländern nahm die Bevölkerung hingegen um gut vier Prozent zu – nicht nur aufgrund der Zuwanderung aus den neuen Ländern, sondern vor allem der aus dem Ausland.
Von hoher Arbeitslosigkeit bis Rekordniveau der Beschäftigung
2013 betrug die Zahl der Erwerbstätigen in Gesamtdeutschland 41,8 Millionen, das waren 8,1 Prozent mehr als noch in 1991. Dabei lag die Erwerbstätigenzahl in Westdeutschland (ohne Berlin) über dem Niveau von 1991, in Ostdeutschland (ohne Berlin) darunter. 1991 waren 2,6 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos, danach nahm die Arbeitslosigkeit bis 1997 deutlich zu: Die Arbeitslosenquote lag in Ostdeutschland mit 17,7 Prozent wesentlich höher als in Westdeutschland mit 9,6 Prozent. Auch bedingt durch die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe (der Hartz-IV-Effekt) erreichte die Arbeitslosigkeit in Deutschland 2005 mit mehr als 4,8 Millionen Arbeitslosen ihren bisherigen Höchststand. 2014 fiel die Arbeitslosigkeit mit 2,9 Millionen Menschen – eine Quote von 6,7 Prozent – auf das niedrigste Niveau seit 1992.
Neue Länder haben bei der Wirtschaftskraft etwas aufgeholt
Zum Zeitpunkt der Vereinigung war die Wirtschaftskraft der alten und neuen Bundesländer sehr verschieden, hat aber seitdem im Osten aufgeholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von 1.535 Milliarden Euro im Jahr 1991 (bewertet mit damaligen Preisen) auf rund 2.738 Milliarden Euro in 2013. Preisbereinigt ist das BIP seit der Vereinigung um etwa ein Drittel gestiegen. Der Anteil der neuen Bundesländer einschließlich Berlin am BIP erhöhte sich in diesem Zeitraum von elf auf fast 15 Prozent. Besonders in den 90er-Jahren gab es in den neuen Bundesländern enorme Wachstumsraten – auch in Folge des relativ niedrigen Ausgangsniveaus.
Das Statement zur Pressekonferenz steht zum > Download zur Verfügung. Ausführlichere Informationen gibt es > hier.