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8 Tipps für emotionale Stabilität im Homeoffice

Foto: © franz12 / Adobe Stock
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Distanz ist in diesen Zeiten extrem wichtig. Besser für Mensch und Unternehmen ist es jedoch, wenn sie nicht sozial, sondern lediglich physisch stattfindet. Denn die Corona-Krise ist für uns alle nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine soziale, emotionale und kulturelle Krise. Niemand weiß, wie lange diese Ausnahmesituation anhalten und was sie uns als Menschen und als Unternehmen auf die Dauer abverlangen wird.

Bei HR Pioneers als partnerschaftlich und auf Augenhöhe agierendem Beratungskollektiv war schnell klar, dass wir in der Distanz für sehr viel Verbundenheit sorgen müssen. Emotionale Stabilität ist für uns – nach der Gesundheits- und Arbeitsplatzsicherung – gerade oberstes Gebot. So haben wir unsere „Emotionale-Stabilitäts-Initiative“ gestartet. Die Mitglieder dieser Initiative, „Emosis“ genannt, riefen umgehend verschiedene Maßnahmen ins Leben, um den Spirit hochzuhalten und eventuelle persönliche Krisen auffangen zu können. Wir erproben die folgenden Maßnahmen aktuell und glauben, dass sie den vielen Unternehmen in ähnlicher Situation helfen können:

1) Tägliches Geleit in den Tag

Jeden Morgen werden die HR Pioneers mit einem Zitat oder einem Song und ein paar warmherzigen Worten bei Slack in den Tag geleitet. Die Geschichte vom Straßenkehrer Beppo aus Michael Endes „Momo“ war hier genauso bereits Thema wie Alexander Gersts Rede an seine ungeborenen Enkel.

2) Eine Minute Stille

In Homeoffice-Zeiten gibt es nun ein virtuelles morgendliches Stand-up. An dessen Ende stellt ein Emosi eine Frage zur Selbstreflektion – etwa „Wer oder was hat Dich in letzter Zeit von Herzen lachen lassen?“ oder „Was kann ich mir heute Gutes tun?“. Es folgt eine Minute stille Einkehr.

3) ALI hilft beim Innehalten

Die Abkürzung „ALI“ steht für: Atmen – Lächeln – Innehalten. ALI kann immer eingeladen werden, ob am Anfang eines Meetings, in einer hitzigen Debatte oder während des Homeoffice-Alltags. Wer sich auf ALI beruft – per Glocke, Triangel oder mit einem einfachen „Ping!“-, sorgt für einen Moment der Stille, ein kurzes Besinnen und gegenseitiges Wohlwollen.

4) Check-in und Check-out

Unsere längeren Meetings beginnen mit einer Check-in-Frage wie „Was bewegt mich gerade?“ oder „Wie präsent bin ich?“ und enden mit einem Check-out à la „Wofür bin ich heute dankbar?“ oder auch „Was habe ich heute gelernt?“. Fällt eine Antwort umfangreicher aus, ist das okay. Wir haben gelernt: Mensch geht vor Timebox.

5) Austausch nicht vergessen

Schon seit einiger Zeit haben wir bei HR Pioneers Austauschgruppen: Immer drei bis vier Menschen tun sich zusammen und stellen sich in regelmäßigen Abständen in gemeinsamen Telefonaten vier Fragen: Wie geht es Dir? Woran arbeitest Du gerade? Was möchtest Du gerne teilen? Wobei können wir Dir helfen – durch eine Meinung oder auch tatkräftige Unterstützung? Für den Remote-Arbeitsalltag wird die Frequenz der Austauschgruppen bei Bedarf erhöht.

6) Aufeinander aufpassen

Ab einer gewissen Unternehmensgröße kann man nicht mehr alle Kolleginnen und Kollegen im Auge behalten. Wenn aber immer einer auf den nächsten aufpasst – seinen zweiten Körper (angelehnt an das „Second-Body-Prinzip“ des buddhistischen Zenmeisters Thich Nhat Hanh) – ist reihum für alle gesorgt. Wie das Umsorgen aussieht, ist individuell und jedem selbst überlassen. Die Zuordnung der Second Bodies erfolgt zufällig für zwei Wochen – dann wird gewechselt.

7) Virtueller Kaffeeplausch

Zweimal wöchentlich treffen wir uns virtuell zu Kaffeekränzchen via Teams: jeweils eine halbe Stunde Plausch zu Themen der Wahl, ohne Moderation oder Agenda.

8) Kunst-Challenge

Kunst muss nicht von Können kommen: Montags gibt es die Challenge – zum Beispiel die Aufgabe, einen Osterhasen zu malen. Das Werk wird dann als Foto an die Kollegin geschickt, die die Kollektion auf dem Instagram-Account einpflegt.

Wichtig sind dabei folgende Punkte:

1. Alle Angebote sind freiwillig.

2. Auch jede Idee von Nicht-Emosis ist herzlich willkommen.

3. In Retrospektiven überprüfen wir, ob die Maßnahmen den Bedürfnissen gerecht werden. Bei Bedarf wird nachjustiert.

4. Die Aktionen ersetzen nicht die Telefonanrufe, Slack-Nachrichten, E-Mails und Whatsapp-Nachrichten untereinander. Wenn man im Check-in mitbekommt, dass eine Kollegin oder ein Kollege an etwas zu knabbern hat, darf sofort Eigeninitiative ergriffen werden.

Das Resultat? Wir lachen miteinander, nehmen aneinander teil, fühlen uns verbunden und zugehörig. Miteinander und in unserem Unternehmen.