Für die Studie wurden insgesamt 670 Berufstätige im Alter zwischen 17 und 73 Jahren zu zwei Zeitpunkten im Abstand von acht Monaten befragt. Sie sollten unter anderem angeben, wie sehr sie sich von Belastungen bei der Arbeit beansprucht fühlen und wie sie berufliche Probleme lösen.
Ältere verfügen über mehr Bewältigungsstrategien
„Ältere Berufstätige berichten durchweg von weniger Stress als jüngere“, lautet ein Kernergebnis der Untersuchung. Dies galt auch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Arbeitsbedingungen. Ein entscheidender Faktor seien die Bewältigungsstrategien: Hier waren die Älteren klar im Vorteil. Sie verfügten über mehr Lösungswege, beruflichen Problemen entgegenzutreten und konzentrierten ihre Anstrengungen darauf.
Als die Studienteilnehmer acht Monate später erneut befragt wurden, zeigte sich, dass diejenigen, die mehr aktive Bewältigungsstrategien angewendet hatten, ihren Beruf nun tatsächlich als weniger beanspruchend und stressend empfanden. Dieser stressfreiere Umgang mit Problemen helfe zudem dabei, auch zukünftig aktiver mit Stressoren umzugehen: „Es entsteht (…) ein sich selbst verstärkender Kreislauf“, kommentiert Studienautor Guido Hertel, Professor für Organisations- und Wirtschaftspsychologie.
Betriebe unterschätzen häufig die Stärken der Erfahrenen
Ältere Berufstätige würden belastende Arbeitsumstände eher aus eigenem Antrieb verändern, heißt es in der Studie weiter. Diese Stärken seien ein Gewinn für Unternehmen, würden Hertel zufolge von den Arbeitgebern aber oft unterschätzt. Sie übersähen „die wichtigen Fähigkeiten, die ältere Berufstätige, also Menschen zwischen 50 und 65 Jahren, aufgrund ihrer langjährigen beruflichen und persönlichen Erfahrung mitbringen.“ (ds)
Quelle: www.personalpraxis24.de