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Arbeitnehmer gefährden ihre Gesundheit

Demnach legen 22 Prozent der Vollzeit-Arbeitenden in Deutschland häufig ein Tempo vor, das sie langfristig nicht durchhalten können. Beinahe jeder Fünfte erreicht oft die Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Auch auf Erholung wird verzichtet: 23 Prozent arbeiten häufig die Pausen durch und jeder Achte erscheint krank am Arbeitsplatz. Zudem gaben knapp sechs Prozent an, oft bis sehr oft Genussmittel oder Substanzen wie Alkohol, Koffein, Nikotin oder Medikamente zu konsumieren, um bei der Arbeit leistungsfähiger zu sein.

Überforderung ist programmiert

Diese Daten stammen aus dem Gesundheitsmonitor der Bertelsmann-Stiftung und der Barmer GEK. Als Ursache für das selbstgefährdende Verhalten nennt die Studie den permanent wachsenden Ziel- und Ergebnisdruck in den Unternehmen: 42 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Arbeitsumfeld durch steigende Leistungs- und Ertragsziele geprägt ist. Jeder Dritte fragt sich, wie er die wachsenden Ansprüche noch bewältigen soll. Eine Überforderung ist programmiert, so die Studie. Und wenn der Mitarbeiter die Ziele dennoch erreicht, gelte die übersprungene Messlatte schnell als neuer Standard.

Unternehmen in der Pflicht

Ein Ausweg aus der Überlastung scheint schwierig. Die Hälfte der Befragten gab an, keinen oder nur geringen Einfluss auf ihre Arbeitsmenge zu haben. Auch bei der Festlegung der Arbeitsziele sind 41 Prozent nicht oder kaum beteiligt. Die Macher der Studie appellieren daher an die Unternehmen: „Das Management kann die Leistungskultur maßgeblich beeinflussen und durch realistische Arbeitsziele ein gesünderes Arbeitsumfeld schaffen“, sagt Dr. Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

Für den Gesundheitsmonitor wurden rund 1.000 Erwerbstätige repräsentativ befragt. Weitere Informationen zum Gesundheitsmonitor finden sich auf den Seiten der Bertelsmann-Stiftung und der Barmer GEK.