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62 Prozent der Berufstätigen hierzulande haben generell Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Damit liegen sie im europäischen Vergleich auf Platz eins. 70 Prozent der deutschen Arbeitnehmer zeigen Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens, in dem sie arbeiten. Hier nimmt Deutschland zusammen mit den Niederlanden – ebenfalls 70 Prozent – den zweiten Platz ein. Nur in Österreich haben mit 76 Prozent noch mehr Beschäftigte Vertrauen in ihren Arbeitgeber. Am wenigsten Vertrauen weisen die Arbeitnehmer in der Türkei und in Italien auf, dort sind es jeweils nur 49 Prozent. Das zeigt das Edenred-Ipsos-Barometer 2015. Für die repräsentative Studie befragte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von Edenred rund 13.600 Mitarbeiter aus 14 Ländern, davon 800 in Deutschland.
Skepsis gegenüber Managemententscheidungen gestiegen
Auf Managementebene ist der Optimismus noch größer als unter den Arbeitnehmern: 83 Prozent der befragten Manager setzen auf die Zukunft Deutschlands und 86 Prozent auf die des Unternehmens. Die Arbeitnehmer sind jedoch in diesem Jahr viel skeptischer gegenüber den Entscheidungen der Unternehmensleitung als 2014: Gaben im letzten Jahr noch 73 Prozent an, den Entscheidungen der Geschäftsführung zu vertrauen, sind es aktuell nur noch 58 Prozent.
Der zunehmende internationale Wettbewerbs- und Innovationsdruck und die fortschreitende Digitalisierung erfordern oft schnelle und vielleicht auch manchmal unbequeme Entscheidungen,
kommentiert Christian Aubry, Geschäftsführer von Edenred Deutschland, die Entwicklung. Wichtig für den Vertrauensaufbau zwischen Führungsebene und Belegschaft sei die transparente Kommunikation der Entscheidungen in alle Unternehmensebenen hinein, ebenso eine ehrliche Anerkennung der Arbeit, die jeder einzelne Mitarbeiter leistet.
Mitarbeiter zeigen sich motiviert
Auch wenn die Skepsis der Arbeitnehmer in unternehmerische Entscheidungen zugenommen hat, scheint sich das gestiegene Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens und Deutschlands positiv auf die Motivation auszuwirken: Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) gaben an, aktuell mit konstanter oder steigender Motivation zu arbeiten. Die Qualität ihres Arbeitslebens bewerten sie auf einer Skala von eins bis zehn mit sieben Punkten. Dies ist der höchste Wert seit Durchführung der Studie in Deutschland.
Trend zu stärkerer Bindung an Arbeitgeber
Die positive Einstellung wirkt sich auch auf die Treue zum Unternehmen aus. Zwei Drittel (66 Prozent) der Arbeitnehmer gaben dieses Jahr an, noch nicht darüber nachgedacht zu haben, den Arbeitgeber zu verlassen und sich nach einer neuen Stelle umzusehen. 34 Prozent geben sich weniger loyal: 29 Prozent prüfen Möglichkeiten, fünf Prozent planen eine Neuorientierung und suchen einen passenden Job. 2014 spielten mit 38 Prozent noch mehr Mitarbeiter mit dem Gedanken, das Unternehmen zu verlassen, 2013 waren es sogar 40 Prozent.
Bedenken: Zuviel Lebenszeit geht für den Beruf drauf
Die hohe wirtschaftliche Leistung, auf der laut Studie das Vertrauen der Arbeitnehmer basiert, fordert auch ihren Tribut: 39 Prozent der in Deutschland Befragten sorgen sich um die vielen Stunden, die sie mit ihrer Arbeit verbringen. Dies sind neun Prozent mehr als im Vorjahr – damit ist die mit dem Beruf verbrachte Zeit mittlerweile die größte berufliche Sorge der Arbeitnehmer. Um ihr Gehalt und den Erhalt des Arbeitsplatzes machen sich die Deutschen dagegen mittlerweile weniger Gedanken.
Eine Übersicht über die Studienergebnisse gibt es > hier.