Entscheider sehen mehr Fortschritt als Mitarbeiter
Gut ein Drittel (36 Prozent) der Firmen hat eine unternehmensweite Strategie zum Arbeitsplatz der Zukunft entwickelt. Weitere 27 Prozent verfügen über abteilungsbezogene Strategien zur Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte. Rund 40 Prozent der Unternehmensvertreter sind der Ansicht, dass die Entwicklung zum Arbeitsplatz der Zukunft bei ihnen bereits relativ weit fortgeschritten ist. 20 Prozent betrachten sich sogar als Vorreiter. Die Mitarbeiter sehen das etwas anders: Aktuell empfinden gut drei Viertel (79 Prozent) ihren derzeitigen Arbeitsplatz als nur ansatzweise so, wie sie sich den Arbeitsplatz der Zukunft vorstellen, oder noch weit entfernt davon. Jeder vierte Mitarbeiter ist mit der IT und der Ausstattung seines Arbeitsplatzes weniger bis gar nicht zufrieden. Zwei Drittel wünschen sich flexible Arbeitszeitmodelle und den standortunabhängigen Zugriff auf alle Daten. Auch ist für rund 62 Prozent der Arbeitnehmer die Veränderung der Unternehmenskultur ein wichtiger Bestandteil von New Work. Für 58 Prozent der Mitarbeiter besteht die größte Sorge nach der Abhängigkeit von Internet und IT darin, aufgrund der Erwartungshaltung der Kunden permanent verfügbar sein zu müssen.
IT-Infrastruktur und andere technologische Herausforderungen
Und wie wollen die Unternehmen auf dem Weg zu New Work weiter vorankommen? 52 Prozent der befragten Firmen sind der Ansicht, dass mit der IT-Infrastruktur der Arbeitsplatz der Zukunft steht oder fällt. Entsprechend wollen 80 Prozent in den kommenden zwölf Monaten in die IT-Infrastruktur investieren, um flexibleres und mobileres Arbeiten zu ermöglichen. Ein Drittel der Firmen plant dies für die gesamte Organisation, knapp die Hälfte für einige Unternehmensbereiche. Lediglich 15 Prozent der Unternehmen wollen nicht in die Infrastruktur für den Arbeitsplatz der Zukunft investieren. Zu den weiteren technologischen Herausforderungen gehören gleich drei Sicherheitsaspekte: die Datensicherheit (51 Prozent), Security (47 Prozent) und Safety, also Betriebssicherheit (39 Prozent). Laut Studie sind die damit verbunden Ängste zwar berechtigt, doch ließen sich absolute Abschottung und die gleichzeitig angestrebte Flexibilität nur schwer vereinbaren.
Auch am Arbeitsplatz der Zukunft setzt man auf E-Mail und Telefon
Die Studienteilnehmer wurden auch danach gefragt, wie man ihrer Meinung nach am Arbeitsplatz der Zukunft kommuniziert. 88 Prozent der Unternehmen gaben an, dass das Telefon nach der E-Mail das wichtigste Arbeitswerkzeug ist. Die meisten Telefonanlagen stehen heute in der Cloud. Der vollständige Wechsel auf Mobilfunk hat sich nicht durchgesetzt. Allerdings muss eine nahtlose Integration zwischen beiden Welten gegeben sein. 56 Prozent der Firmen gaben an, dass die Telefonkonferenz das wichtigste verwendete Tool zur Zusammenarbeit ist.
Erwartungen an Führungskräfte der Zukunft
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass nur ein knappes Drittel (31 Prozent) der Unternehmen die Mitarbeiter regelmäßig über den Prozess der Transformation Richtung Arbeitsplatz der Zukunft mit einbezieht. Dabei erwarten 80 Prozent der Mitarbeiter von modernen Führungskräften kommunikative Stärke. Vorn auf der Liste der Erwartungen der Mitarbeiter an ihre Führungskräfte stehen außerdem Teamentwicklung (71 Prozent) und Mitarbeiterorientierung (69 Prozent). Change-Management-Skills (36 Prozent) und Kundenorientierung (35 Prozent) als Kriterien befinden sich im hinteren Drittel – laut Studie ein überraschendes Ergebnis angesichts des anstehenden Wandels infolge der digitalen Transformation, durch die der Kunde in den Mittelpunkt rücken soll.
Die gesamte Studie kann > hier zum Download angefordert werden. Sipgate selbst arbeitet äußerst agil, mit Scrum, flachen Hierarchien und in Teams, die sich eigenständig organisieren. Wie die Personalarbeit in solch einem Unternehmen aussieht, können Sie in unserer > Reportage vom Besuch vor Ort nachlesen.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.