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Rückgang von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen

Zwei Männer stehen auf Eimern und arbeiten an einer Fassade
Alte unsichere Zeiten – inzwischen hat die Zahl der Arbeitsunfälle hierzulande ein Rekord-Tief erreicht.
Foto (CCO): pexels.com

Für 2017 registrierte die BAuA 21 772 Fälle anerkannter Berufskrankheiten. Das waren 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit gingen zurück; hier gab es eine Abnahme um 0,5 Prozent. Die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle betrug 954 627 – 0,5 Prozent weniger als 2016. Mit umgerechnet 22,5 Arbeitsunfällen pro 1000 Vollarbeiter wurde damit der niedrigste Stand seit Bestehen der Bundesrepublik erreicht. Zugenommen hat hingegen die Zahl der Wegeunfälle; sie stieg um rund 2,5 Prozent auf 193 150 Fälle an.

Psychische Störungen sind Hauptursache von Frühverrentungen

Der Bericht untersucht jährlich auch die Entwicklung der Arbeitsunfähigkeit und deren Ursachen. 2017 fielen nach Schätzungen der BAuA etwa 669 Millionen Erwerbstage durch Arbeitsunfähigkeit aus. Im Schnitt war jeder Beschäftigte 16,7 Tage arbeitsunfähig. Wie auch zuvor machten Muskel-Skelett-Erkrankungen mit knapp einem Viertel (22,5 Prozent) den größten Anteil an den Ausfalltagen aufgrund von Krankschreibung aus. Psychische und Verhaltensstörungen folgen mit 16 Prozent und die dritthäufigste Ursache von Ausfalltagen waren mit 13,9 Prozent Krankheiten des Atmungssystems. Psychische und Verhaltensstörungen sind mit 43 Prozent und damit mit großem Abstand die häufigste Ursache für eine vorzeitige Verrentung. Insgesamt gab es hierzulande vor zwei Jahren 165 638 Fälle von Verrentungen wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, das waren 4,8 Prozent weniger als 2016.

Ständige Erreichbarkeit beeinträchtigt Erholung der Arbeitnehmer

Ein weiterer Untersuchungsaspekt waren Arbeitszeit, Erreichbarkeit und der Einfluss auf die Erholung. Danach wirken sich insbesondere kurzfristige Änderungen der Arbeitszeit, versetzte Arbeitszeiten und regelmäßige Wochenendarbeit sowie ständige Erreichbarkeit negativ auf die Erholung der Arbeitnehmer aus. Insgesamt gab gut jeder zweite Vollzeitbeschäftigte (56 Prozent) an, bei Arbeitsbeginn vollständig erholt zu sein. Mehr als jeder vierte Befragte (28 Prozent) fühlt sich nur teilweise erholt und etwa jeder sechste (16 Prozent) gar nicht. Wer erholt die Arbeit beginnt, berichtet über eine geringere körperliche und emotionale Erschöpfung. Auch die Möglichkeit, die eigene Arbeitszeit zu beeinflussen sowie eine gute Work Life Balance wirken sich positiv auf den Erholungszustand aus.

Weitere Informationen zum Bericht gibt es > hier.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.