Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) hat sich in einem Zeitungsinterview positiv zum Vorschlag einer 42-Stunden-Woche geäußert. Gegenüber der Funke-Mediengruppe sagte Siegfried Russwurm: „Wenn die Babyboomer in Rente gehen, geht diesem Land massiv Arbeitskraft verloren, und schon heute fehlen uns an vielen Stellen Arbeitskräfte. Ich habe persönlich große Sympathie für eine optionale Erhöhung der Wochenarbeitszeit – natürlich bei vollem Lohnausgleich.“
Der Vorschlag war zuletzt von IW-Präsident Michael Hüther ebenfalls gegenüber der Funke-Mediengruppe ins Spiel gebracht worden, unter Verweis auf andere Länder: „Die Schweizer arbeiten im Vergleich zu uns zwei Stunden mehr pro Woche, die Schweden eine Stunde mehr.“ Er halte eine längere Wochenarbeitszeit daher für zielführender als eine Erhöhung des Rentenalters auf 70 Jahre, die immer wieder ins Gespräch gebracht wird. Auch BDI-Präsident Russwurm sagte im Interview, dass eine 42-tunden-Woche „sicherlich leichter umzusetzen“ sei als die Rente mit 70.
Kritik wurde unter anderem in den sozialen Netzwerken laut – insbesondere mit Verweis auf die national und international geführte Diskussion über eine Vier-Tage-Woche. Denn die geht ja in vielen Fällen mit einer Verkürzung der Arbeitszeit einher – bei eher steigender Produktivität.
Matthias Schmidt-Stein koordiniert als Chef vom Dienst die Onlineaktivitäten der Personalwirtschaft und leitet die Onlineredaktion. Thematisch beschäftigt er sich insbesondere mit dem Berufsbild HR und Karrieren in der Personalabteilung sowie mit Personalberatungen. Auch zu Vergütungsthemen schreibt und recherchiert er.