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Coronavirus: Auswirkungen der Pandemie auf Personal- und Organisationsentwicklung

Zwei Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern spüren deutliche Auswirkungen der Corona-Krise. Das hat eine Befragung Ende April 2020 unter mehr als 250 Unternehmen ergeben. Die Umfrage hat die Andernacher Kommunikations-Kolleg AG durchgeführt. Die befragten Unternehmen stammen aus 18 Branchen, schwerpunktmäßig aus dem IT- und Dienstleistungsbereich.

Die Ergebnisse werfen ein Schlaglicht darauf, wie Organisationen mit den Auswirkungen der Corona-Krise umgehen und mit welchen Strategien Personal- und Organisationsentwickler darauf reagieren.

Unternehmen spüren Auswirkungen der Corona-Krise deutlich

Nach den Befragungsergebnissen verspüren die Unternehmen mehrheitlich geringe bis mittlere Auswirkungen der Krise auf ihr Geschäft. 15 Prozent gaben sogar an, von der Situation zu profitieren. 

In sieben von zehn Unternehmen blicken Führungskräfte und Mitarbeiter optimistisch in die Zukunft. Obwohl sich 60 Prozent der Unternehmen nach eigener Aussage in erster Linie klar auf die eigenen Mitarbeiter und erst in zweiter Linie auf die Kunden konzentrieren, führen sie betriebliche Maßnahmen zur Personalentwicklung derzeit kaum noch durch. 66 Prozent der Unternehmen haben alle externen und internen Schulungen und Personalentwicklungsmaßnahmen abgesagt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. 

Immerhin geben 44 Prozent der Befragten an, Trainings online durchzuführen. Rund ein Drittel der Unternehmen unterstützt die eigenen Mitarbeiter derzeit mit gezielten Maßnahmen für die Arbeit im Homeoffice, denn unter den Mitarbeitern besteht der Wunsch nach intensiverem Erfahrungsaustausch. Zudem suchen viele pragmatische Tipps und Best Practice.

Umgang mit Krise hat oberste Priorität

Der Umgang mit der Krise hat für HR oberste Priorität. HR-Mitarbeiter konzentrieren sich dabei auf vier Kernbereiche: Gesundheit und Wohlbefinden, Arbeiten im Homeoffice, Kontinuität und Belastbarkeit von Geschäftsprozessen sowie Unterstützung von Familien und Umgang mit Unsicherheit.

Lediglich zwei von fünf Unternehmen erfassen bestimmte Kennzahlen während der Krise in Echtzeit, um Probleme frühzeitig zu identifizieren. Dagegen fordert HR derzeit kaum spezifische Kennzahlen ein, obwohl ein solcher Blindflug Risiken in sich birgt. Die Hauptunsicherheit liegt derzeit in der Frage, wie lange die Krise dauern wird. Nur 26 Prozent der Personaler planen bereits jetzt den Neustart nach der Krise, sondern warten ab.

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.