Zu den Eigenschaften, die sich für Organisationen im letzten Jahr als unverzichtbar erwiesen haben, gehört Vertrauen. Unternehmen und Führungskräfte mussten in der Pandemie lernen, im Homeoffice befindliche und in hybriden Arbeitsmodellen organisierte Teams zu leiten – das hieß auch, Kontrolle durch Empowerment zu ersetzen. Doch wie fördert man Innovation in einem Umfeld, in dem Menschen nicht täglich physisch zusammenkommen, um informell und spontan Einfälle austauschen zu können?
Denn gute Ideen entstehen ja nicht nur in Strategiemeetings und Forschungsabteilungen, sondern in der gesamten Organisation. Es muss darum gehen, dieses Ideenspektrum als Innovationsund damit Geschäftspotenzial zu nutzen: Durch das Zusammenführen der menschlichen Kreativität mit dem fachlichen Wissen um Technologien können wir auch in der hybriden, sich schnell wandelnden Arbeitswelt die Weiterentwicklung des Geschäftes sichern. Das ist meine Überzeugung – und unsere Erfahrung bei Siemens Global Business Services (GBS).
Gute Ideen entstehen nicht nur in Meetings und Forschungsabteilungen, sondern in der gesamten Organisation.
Aber was brauchen Mitarbeitende, um Ideen zu entfalten und sie zur Umsetzung zu bringen? Zunächst müssen Organisationen dafür die richtigen Arbeitsumgebungen und Freiräume schaffen. Sie müssen aber auch Kompetenzen vermitteln, wie aus Ideen Innovationen werden. Beides setzt eine starke Kultur voraus. Bei GBS wird diese Kultur im Wesentlichen durch folgende Elemente beschrieben: Kollaboration, Neugierde, Offenheit, Inspiration und Wertschätzung.
Für die Umsetzung allerdings, also für die Umwandlung von Ideen in Innovationen, braucht es noch etwas anderes: Das unternehmerische Denken und Handeln der Mitarbeitenden. Ein Beispiel, wie wir bei Siemens und bei Siemens GBS diese unternehmerischen Kompetenzen vermitteln, ist das virtuelle Intrapreneurs Bootcamp. Dort kommen Mitarbeitende aus allen global verteilten GBS-Centern zusammen, um Lösungen für reale Kundenprobleme zu finden. In drei Monaten entwickeln sich die Teilnehmenden auf diese Weise zu eigenverantwortlichen Intrapreneuren.
Diese Bootcamps vermitteln anhand realer Herausforderungen kundenzentrierte Denkweisen, gepaart mit agilen Innovationsmethoden aus dem Start-up-Umfeld sowie Persönlichkeitstrainings. Im Ringen um die richtigen Lösungen für Kunden und bei der Entwicklung neuer Technologien und Geschäftsmodelle lernen die Teilnehmenden, ihre Grenzen auszuloten und Verantwortung für Innovationen im Rahmen der strategischen Unternehmensausrichtung zu übernehmen.
Denn nicht jede Idee führt automatisch zum Geschäftserfolg: Oftmals stecken ein harter Prozess sowie lehrreiche Erfahrungen dahinter.
In dem virtuellen Bootcamp bringen wir angehende Intrapreneure mit Kunden und Experten zusammen und entwickeln Lösungen für Kundenanfragen. Das Ergebnis aus diesem Jahr sind unter anderem Digitalisierungslösungen, die durch nachhaltige Gestaltung von Prozessen Kohlenstoffdioxid-Emissionen einsparen. Die hier entwickelten Konzepte sind aber nicht nur maßgeschneiderte Lösungen für einzelne Kunden, sondern erweitern auch unser Produktportfolio im Bereich Shared Services.
Gleichzeitig entwickeln sich unsere Mitarbeitenden fort. In den Bootcamps vergrößern sie ihre Berufserfahrung und wenden ihr Expertenwissen aktiv zur Lösungs- und Geschäftsentwicklung an. Das oben beschriebene Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeitenden ist für all das die Voraussetzung.
+++ Dieser Beitrag ist zuerst in unserer Dezember-Ausgabe erschienen. Ein Abo können Sie hier abschließen. +++