92 Prozent der Unternehmen bewerten die allgemeine Bürokratiebelastung als hoch oder sehr hoch. Nach Ansicht der Geschäftsführer und Entscheider sind die Bereiche Steuern (88 Prozent), Sozialversicherung/-abgaben (80 Prozent) und Arbeitsschutz/-sicherheit (78 Prozent) am häufigsten mit bürokratischen Belastungen verbunden. 73 Prozent nennen Statistik- und Dokumentationspflichten, 70 Prozent den Bereich Arbeits- und Sozialrecht.
Schwerwiegende Hindernisse zur Einstellung neuer Mitarbeiter
Bei der Antwort auf die Frage, wovon die Betriebe durch Bürokratie abgehalten werden, zeigt sich, dass der HR-Bereich besonders betroffen ist. Mehr als jeder dritte Entscheider (37 Prozent) ist der Ansicht, die bürokratischen Hürden im Personalbereich seien so hoch, dass sie das Unternehmen wesentlich daran hindern, neue Mitarbeiter einzustellen. Erst danach folgen Hemmnisse für die Realisierung neuer Bauvorhaben (35 Prozent), das Tätigen von Investitionen (29 Prozent), den Zugang zu neuen Märkten (25 Prozent) und die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen (22 Prozent).
Das sind Ergebnisse einer aktuellen Studie des Software-Herstellers Sage. Dafür hatte TNS Emnid im April 2015 400 Geschäftsführer und Entscheider von Unternehmen mit bis zu 499 Mitarbeitern befragt. Wissenschaftlich begleitet wurde die Untersuchung vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn.
Mindestlohn bewirkt weiteren Aufwand
Auch das Mindestlohngesetz sorgt für mehr bürokratischen Aufwand. In der Kritik stehen vor allem die umfangreichen Dokumentationspflichten. Immerhin 57 Prozent der befragten Betriebe sahen sich auf die Einführung des Mindestlohns gut vorbereitet. 30 Prozent fühlten sich jedoch schlecht oder sehr schlecht vorbereitet. Nur knapp die Hälfte (45 Prozent) der Unternehmen konnte die Regelung problemlos umsetzen und lediglich 42 Prozent sahen sich als ausreichend und rechtzeitig informiert. Einen Mehraufwand in der Lohnbuchhaltung bemängeln 41 Prozent der Befragten.
Die vollständige Studie steht als Download zur Verfügung.