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Mittelstands- und DAX-CEOs: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

drei Männer in Business-Anzügen mit Kartons in den Händen
Wer zieht in Mittelstand und DAX-Konzernen in die Chefetage ein? Foto: © Roman Stetsyk/StockAdobe

Robert Half hat die Lebensläufe von Geschäftsführern des Mittelstands und von DAX-Unternehmen nach verschiedenen Kriterien untersucht und festgestellt, dass sie sich in der leicht überwiegenden Mehrheit der Kriterien gleichen, ansonsten aber unterscheiden.

Die meisten Geschäftsführer werden aus den eigenen Reihen rekrutiert

Die erste Gemeinsamkeit liegt darin, dass die Mehrheit der Geschäftsführer beider Unternehmensgrößen firmenintern aufgestiegen ist: in mittelständischen Unternehmen wurden knapp zwei Drittel (62 Prozent) aus den eigenen Reihen befördert, in DAX-Firmen waren sogar gut drei Viertel (77 Prozent) vorher im Konzern tätig.

CEO wird man am ehesten mit Berufserfahrung aus dem Finanzbereich

Egal ob mittelständisches oder großes Unternehmen: Der Weg an die Spitze führt zumeist über Know-how im Finanzbereich: Im Mittelstand war jeder dritte Geschäftsführer (33 Prozent) vorher im Finanzwesen tätig, in DAX-Konzernen hat dort rund jeder vierte CEO (27 Prozent) vorher im Laufe seiner Karriere Erfahrungen gesammelt.

Akademiker haben in beiden Unternehmensgrößen die besten Aussichten

Was die Ausbildung betrifft, so unterscheiden sich die CEOs der beiden Unternehmensgrößen nur geringfügig. Im DAX-Firmen gelangt niemand ohne abgeschlossenes Studium ganz nach oben. Fast jeder zweite Vorstandschef (46,7 Prozent) hat sogar promoviert. Auch im Mittelstand ebnet ein (Fach-)Hochschulabschluss am ehesten den Weg zum Geschäftsführer. Lediglich sieben Prozent haben eine Berufsausbildung gemacht, alle anderen haben studiert: 53 Prozent verfügen über ein Diplom, 33 Prozent über einen Doktortitel, fünf Prozent haben einen Mastertitel in der Tasche und zwei Prozent können eine Habilitation vorweisen.

Mittelständische Geschäftsführer bleiben länger in ihrer Position

Der größte Unterschied zwischen CEOs aus dem Mittelstand und aus Konzernen besteht darin, dass Geschäftsführer aus mittelständischen Unternehmen länger auf ihrem Posten bleiben als ihre Kollegen aus großen Firmen. So verharren mittelständische CEOs im Schnitt 14,8 Jahre in ihrer Position, während Vorstandsvorsitzende aus DAX-Konzernen lediglich 4,9 Jahre auf dem Chefsessel sitzen.

In mittelständischen Unternehmen gibt es häufiger eine ausgeprägte Loyalität zum Arbeitgeber und unter den Mitarbeitern. Man ist viel enger mit dem Unternehmen und dessen Erfolg verwoben, da es sich oft um familiengeführte Unternehmen handelt,

kommentiert Christian Umbs, Managing Director bei Robert Half, diesen Unterschied. Wie es hinsichtlich des Frauenanteils der CEOs in den beiden Unternehmensgrößen aussieht, war nicht Gegenstand dieses Vergleichs.

Detailliertere Informationen speziell über die Geschäftsführer im Mittelstand gibt es > hier.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.

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