Die Digitalisierung soll Unternehmen eine erhöhte Produktivität und schnellere Entscheidungen bringen. Doch die Angestellten in den Finanzabteilungen deutscher Firmen stehen den Veränderungen zögerlich gegenüber. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Chief Financial Officers (CFOs) sagen, dass ihre Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz aufgrund der zunehmenden Digitalisierung als weniger sicher empfinden. Die Mehrheit der CFOs sieht das jedoch anders und hält die Sorge ihrer Angestellten für unbegründet. Das zeigt eine Befragung im Rahmen der aktuellen Arbeitsmarktstudie von > Robert Half. Dafür wurden im Januar dieses CFOs in zwölf Ländern befragt, darunter 200 aus Deutschland.
Finanzleiter erwarten von Automatisierung eher Arbeitserleichterung
Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der kaufmännischen Leiter sind der Ansicht, dass aufgrund der Automatisierung zwar ein erhöhter Bedarf an neuen Kompetenzen erforderlich sei, sich daraus allerdings kein Abbau von Arbeitsplätzen im Finanzteam ergebe. Im Gegenteil: Neben Vorteilen für das Unternehmen sehen die Führungskräfte auch zahlreiche Verbesserungen für ihre Mitarbeiter, vor allem Arbeitserleichterung, etwa durch weniger Dateneingabe, und die Möglichkeit, sich aufgrund digitalisierter Prozesse schneller neue Kompetenzen anzueignen. Und das sei bereits Realität: 76 Prozent der Finanzmanager geben an, dass die neuen Technologien und digitalen Prozesse ihrem Team bereits dabei helfen, ihre Arbeit besser zu leisten. Rund ein Viertel (24 Prozent) geht davon aus, dass die Automatisierung sogar eine Verbesserung der Work-Life-Balance zur Folge hat.
Jeder vierte CFO stößt auf Skepsis bei der Geschäftsleitung
Die Befragung ergab jedoch auch, dass gut jeder vierte CFO (26 Prozent) nicht auf die volle Unterstützung der Geschäftsleitung und der Führungskräfte zählen kann, wenn es darum geht, die Automatisierung im Unternehmen voranzutreiben. Dass es auch im Senior Management offenbar noch Skeptiker hinsichtlich der Neuerungen gibt, ist laut Robert Half überraschend, da die Teams bereits gut geschult seien: Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten geben an, ihre Finanzabteilung sei versiert im Umgang mit neuen Technologien und verfüge über die für die Entwicklung und Implementierung von Digitalisierungsmaßnahmen erforderlichen Kompetenzen.