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Arbeitnehmer sorgen sich um Jobsicherheit

Ein leerer Schreibtisch
Angst, dass der Schreibtisch leer bleibt: Viele Arbeitnehmer fürchten, dass die Corona-Krise sie ihren Job kostet. Bild: BUMIPUTRA/Pixabay

Die deutschen Arbeitnehmer sind in Sorge um die Wirtschaft des Landes – und damit auch um ihre persönliche berufliche Zukunft. In einer Umfrage des Arbeitgeber-Bewertungsportals Glassdoor gaben Anfang April 52 Prozent der Befragten an, Angst zu haben, dass sie ihren Job verlieren. Über 20 Prozent sind sogar „sehr besorgt“, was ihre Arbeitsplatzsicherheit angeht. In einer sicheren Anstellung fühlen sich hingegen nur 26 Prozent.

Ähnlich sehen die Zahlen bei der Kurzarbeit aus. Zwar sind erst acht Prozent der rund 1.000 Umfrageteilnehmer schon davon betroffen. 53 Prozent befürchten jedoch, dass sie aufgrund der Krise von ihrem Arbeitgeber noch in Kurzarbeit geschickt werden.

Dabei vertrauen die allermeisten Mitarbeiter darauf, dass ihr Arbeitgeber in gutem Willen handelt: 73 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass er das Beste tut, um ihren Arbeitsplatz zu retten. Nur acht Prozent haben das Gefühl, dass ihr Arbeitgeber dieses Ziel nicht an die erste Stelle setzt.

Mitarbeiter würden auf Boni und Gehaltserhöhungen verzichten

Die Arbeitnehmer sind ihrerseits bereit, Zugeständnisse an ihren Arbeitgeber zu machen, damit er möglichst gut durch die Krise kommt. Über 60 Prozent gaben an, dass sie auf Bonuszahlungen oder eine Gehaltserhöhung verzichten würden. Deutlich weniger Arbeitnehmer sind bereit, Gehaltskürzungen hinzunehmen – aber immerhin 42 Prozent würden auch das akzeptieren, um ihren Job zu behalten.

Die Einschränkungen durch Corona wirken sich auch auf die Recruitingaktivitäten aus. › Schon Mitte März hatten in einer Umfrage unter Recruitiern 58 Prozent der Befragten angegeben, dass sie einen Rückgang der Recruitingaktivität auf dem Markt erwarten. Die Arbeitnehmer berichten in der Glassdoor-Studie Entsprechendes. 60 Prozent von ihnen gaben an, dass ihr Unternehmen sogar einen kompletten Einstellungsstopp verhängt hat. Ein knappes Viertel der Unternehmen ist hingegen weiter auf der Suche nach neuem Personal.

Nur in Supermärkten steigt Zahl der offenen Stellen

Dass die meisten Unternehmen allerdings nicht in Einstell-Laune sind, zeigt die Analyse der Stellenanzeigen auf Glassdoor.de. In fast allen Branchen fiel die Anzahl der Stellenanzeigen von Februar auf März spürbar. Am stärksten betroffen ist der Reise- und Tourismussektor. Während dort zum Stichtag im Februar noch rund 7.900 offene Stellen verzeichnet waren, war es in März nur noch gut die Hälfte. Auch Gastronomiebetriebe (von 6.000 auf 4.400; minus 26 Prozent) und Handelsunternehmen (von 52.600 auf 46.800; minus 11 Prozent) haben ihre Neueinstellungs-Planungen zusammengestrichen. Nur Supermärkte suchen verstärkt: Hier gab es im Februar 31.200 Stellenanzeigen, zum Stichtag im März 1.000 mehr.

Die Arbeitnehmer ahnen indes, dass die aktuelle Situation noch lange Spuren hinterlassen wird. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass die Wirtschaft wohl Jahre brauchen werde, um sich von der Corona-Krise zu erholen.