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Coronavirus: 10 Punkte-Plan für die Betriebliche Pandemieplanung

Unternehmen, die noch keinen Pandemieplan erstellt haben, sollten spätestens jetzt einen ausarbeiten, um auf die Ausbreitung des Coronavirus und die daraus resultierenden Folgen vorbereitet zu sein und flexibel reagieren zu können. Betriebe, die bereits einen Pandemieplan haben, sollten diesen aktualisieren. Dabei können Arbeitgeber nach dem 10-Punkte-Plan der DGUV Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. vorgehen. 

Im Folgenden sind die Punkte zusammengefasst, die beachtet werden sollten:

1. Ansprechpartner festlegen

In ihrem Pandemieplan sollten Unternehmen Ansprechpartner benennen und diese im Betrieb bekannt machen. Sie können im Krisenfall Fragen beantworten. Größere Betriebe können auch einen Krisenstab bilden. Bei der Planung sollten Unternehmen betriebliche Interessenvertreter einbeziehen.

2. Beschäftigte über Pandemieplan informieren

Im zweiten Schritt sollten Unternehmen ihre Beschäftigten über den betriebsinternen Pandemieplan einschließlich vorbeugender Maßnahmen informieren. Die Anweisungen sollten die Unternehmen klar und sachlich formulieren, damit auch beim Ausfall vieler Beschäftigter das Kerngeschäft aufrechterhalten werden kann.

3. Informationen des Gesundheitsschutzes beachten

Unternehmen können sich bei Betriebsärzten, Fachkräften für Arbeitssicherheit, Unfallversicherungsträgern, Gesundheitsämter und über die von Bund und Ländern herausgegebenen Empfehlungen zur Pandemieplanung informieren. Weitere Informationen, insbesondere Empfehlungen bei Auslandsreisen, sind über das Robert-Koch-Institut, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Auswärtige Amt erhältlich.

4. Kerngeschäft definieren und Personaleinsatz planen

Unternehmen sollten den Personaleinsatz planen für den Fall, dass viele Beschäftige gleichzeitig ausfallen. Dabei ist wichtig zu definieren, wer wessen Aufgaben übernehmen könnte. Wer Prioritäten setzt, kann trotz Personalausfällen das Kerngeschäft aufrechterhalten.

5. Vorsichtsmaßnahmen bei Dienstreisen

Im Pandemiefall sollten Unternehmen prüfen, ob Dienstreisen oder Tagungen durch Telefon- oder Videokonferenzen ersetzt werden. Sind Dienstreisen erforderlich, sollten die Unternehmen die Reisenden über Hygiene- und Notfallmaßnahmen während der Reise informieren. Wer von Auslandsreisen zurückkehrt, sollte im Homeoffice arbeiten, bis die Inkubationszeit vorbei ist.

6. Hygienisches Verhalten am Arbeitsplatz

Unternehmen sollten ihre Beschäftigten für hygienisches Verhalten am Arbeitsplatz sensibilisieren und unterweisen. Sie können Waschmöglichkeiten und -lotion für die Hände bereitstellen und diese Materialien rechtzeitig bevorraten. Generell sollten Beschäftigte unnötige Handkontakte vermeiden und Abstand zu Hustenden halten. Sinnvoll ist auch, alle Arbeitsräume mindestens vier Mal täglich zu lüften.

7. Impfungen schützen

Gegen das Coronavirus gibt es noch keinen Impfstoff. Vor anderen Epidemien können Impfungen schützen, nicht nur den Geimpften, sondern auch dessen Umgebung.

8. Umgang mit Erkrankten während Arbeitszeit

Der Pandemieplan sollte Anweisungen enthalten, wie Kollegen mit Beschäftigten umgehen sollten, die während der Arbeit Krankheitssymptome zeigen, und was die Kontaktpersonen beachten sollten.

9. Erkrankungen nicht verbreiten

Beschäftigte, die Krankheitssymptome haben, sollten zu Hause bleiben. Treten in der Familie Erkrankungen auf, sollten Arzt und Arbeitgeber gemeinsam entscheiden, ob der Beschäftigte zu Hause bleiben sollte.

10. Pandemieplanung regelmäßig überprüfen

Arbeitgeber sollten ihren Pandemieplan etwa halbjährlich überprüfen. Dabei sollten sie aktuelle Entwicklungen und Empfehlungen der Gesundheitsbehörden berücksichtigen und Ansprechpartner bei Personalwechseln aktualisieren.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat mit dem Regierungspräsidium Stuttgart ein „Handbuch Betriebliche Pandemieplanung“ herausgegeben. Darin sind Checklisten zu Maßnahmen vor, während und nach der Epidemie enthalten. Das Handbuch können Sie hier herunterladen.

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.