Manch ein Arbeitnehmer setzt sich im Homeoffice mit seinem Laptop auf das Sofa. Das ist nicht empfehlenswert und kann gesundheitliche Folgen haben, wie die Arbeitsschutzexperten des TÜV-Verbandes warnen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten daher auf einen funktionalen und ergonomischen Arbeitsplatz achten, um Leistung, Motivation und Wohlbefinden der Mitarbeiter im Homeoffice dauerhaft zu erhalten.
Auch wenn der Arbeitgeber beim mobilen Arbeiten nicht verpflichtet ist, seinen Mitarbeitern einen festen Homeoffice-Arbeitsplatz einzurichten, empfehlen die Experten, dass Arbeitgeber in der aktuellen Krise ihre Mitarbeiter bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes unterstützen. Neben der technischen Ausstattung und ergonomischen Einrichtung gehören dazu auch Verhaltensregeln.
Ergonomische Einrichtung empfehlenswert
In erster Linie sollte der heimische Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet werden. Dazu gehört ein Stuhl, der die Wirbelsäule stützt und wechselnde Körperhaltungen ermöglicht. Bei einem geeigneten Stuhl können Sitzfläche und Armlehnen in der Höhe verstellt werden, und die Rückenlehne ist dynamisch.
Ist kein ergonomischer Bürostuhl vorhanden, sollten Arbeitnehmer zumindest auf ihre Sitzposition achten, denn eine falsche Sitzposition kann zu Durchblutungsstörungen führen. Die Ober- und Unterarme sowie die Ober- und Unterschenkel sollten jeweils in einem 90-Grad-Winkel zueinander stehen und die Füße beim Sitzen den Boden berühren. Ein Gymnastikball kann zeitweise als Stuhlersatz dienen und für Abwechslung sorgen.
Der Arbeitstisch sollte auf einer Linie mit den Ellenbogen oder knapp darunterliegen. Die Höhe des Tisches ist optimal, wenn zwischen der Unterseite des Tisches und den Oberschenkeln eine Handbreit Platz ist.
Bewegung ist wichtig
Langes Sitzen – egal auf welchem Stuhl – kann zu Rückenschmerzen führen. Empfehlenswert ist, sich immer wieder zwischendurch zu bewegen. Oft fehlt im Homeoffice der Weg zum Drucker, in die Kaffeeküche oder zum Meeting. Ärzte empfehlen jedoch, dass Arbeitnehmer maximal die Hälfte ihrer Arbeitszeit sitzen, ein Viertel der Zeit im Stehen verbringen und ein Viertel im Gehen.
Generell sollte der Arbeitsplatz parallel zum Fenster eingerichtet werden, damit das Licht von der Seite einfällt. Arbeitnehmer sollten das Arbeitszimmer zudem regelmäßig lüften.
Technische Ausstattung muss stimmen
Laptops sind für dauerhaftes Arbeiten nur bedingt geeignet. Um Nacken, Handgelenke und Augen zu entlasten, lohnt es sich, an den Laptop einen externen Bildschirm sowie eine externe Tastatur und Maus anzuschließen.
Beim Bildschirm sollte generell der empfohlene Abstand von 50 bis 80 cm eingehalten werden. Die optimale Sehhöhe ist gewährleistet, wenn die oberste Zeile nicht über Augenhöhe liegt. Die Tastatur sollte möglichst flach und wenig oder gar nicht geneigt sein. Die Maus sollte zu Handgröße und Händigkeit passen.
Damit die Arbeitnehmer in Ruhe arbeiten und nach Feierabend abschalten können, empfiehlt es sich, den Arbeitsplatz in einem Raum mit verschließbarer Tür einzurichten. So werden Arbeit und Freizeit nicht vermischt.
Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.