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Coronavirus und Trumpf: Arbeiten trotz Pandemie

Sie sind ein mittelständischer, familiengeführter Werkzeugmaschinenbauer. Wie begegnen Sie der aktuellen rasanten Ausbreitung des Coronavirus? 

Manuel Thomä: In ganz Europa schränken die hohen Infektionszahlen den Arbeitsalltag ein. Unsere größte Herausforderung ist es, die Auswirkungen auf den Betrieb so gering wie möglich zu halten. Wir beobachten ständig die Lieferketten und stehen in engem Kontakt mit unseren Lieferanten, um mögliche Einschränkungen frühzeitig erkennen und darauf reagieren zu können. 

Welche konkreten Maßnahmen haben Sie umgesetzt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu reduzieren und damit Ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen? 

Manuel Thomä: Wir haben bereits sehr früh auf die Corona-Pandemie reagiert und kommunizieren seit Mitte Februar Verhaltensregeln zum Infektionsschutz auf breiter Front. Alle Betriebsrestaurants halten wir schon seit längerem geschlossen. Wo immer möglich, arbeiten wir mobil von zu Hause. Auf dem Werksgelände gilt das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Meter. In den Produktionsbereichen, in denen dieser Abstand nicht möglich ist, arbeiten die Mitarbeitenden mit Schutzausrüstung. Besprechungen sollen nur noch per Telefon oder über digitale Kanäle geführt werden. Dienstreisen sind bis auf Weiteres untersagt. Einzelne Ausnahmen gibt es zum Beispiel für Servicetechniker im Kundendienst. 

Sie haben rund 7.500 Mitarbeiter in Deutschland, weitere 3.500 in Europa. Arbeitsplatzsicherheit zu gewähren ist einer Ihrer Unternehmensgrundsätze. Wie sichern Sie in der aktuellen Krise langfristig die Arbeitsplätze? 

Manuel Thomä: Die wirtschaftlichen Herausforderungen der Coronakrise sind bereits spürbar. An den Standorten Ditzingen, Gerlingen und Hettingen gilt eine Betriebsvereinbarung, die es erlaubt, die Anwesenheitszeiten stark zu reduzieren. Damit wollen die Geschäftsleitung und der Gesamtbetriebsrat Beschäftigung sichern und dem Schutzbedürfnis der Mitarbeitenden sowie der Verantwortung gegenüber Kunden und Geschäftspartnern gerecht werden. 

Wie koordinieren Sie von Ditzingen aus die Maßnahmen, die deutschlandweit, aber auch für Ihre Standorte in Europa und weltweit gelten sollen? Wie können Sie auf die lokalen Gegebenheiten eingehen? 

Manuel Thomä: Trumpf hat bereits im Januar einen zentralen Krisenstab eingerichtet. Ein fachübergreifendes Team beobachtet kontinuierlich die Lage, bewertet Informationen, bereitet Empfehlungen vor und sorgt für die Kommunikation. Ziel der Maßnahmen ist der Gesundheitsschutz von Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitenden. Wir richten uns zudem nach den Vorgaben der zuständigen Behörden in den jeweiligen Ländern.