Bürokratie, starre Prozesse und für sich alleinstehende Maßnahmen: Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist oft eher negativ besetzt, hat einen belehrenden Charakter und erreicht mit Standard-Trainingskursen und jährlichen Gesundheitschecks häufig nur vereinzelte Mitarbeiter. Die Folge des gut gemeinten Ansatzes sind geringe Teilnehmerquoten und ein fehlender Return of Investment der ergriffenen Maßnahmen. Hat BGM also sein Ziel verfehlt? Sicher ist: Es ist längst Zeit, den nächsten Schritt zu wagen, hin zu einem Corporate-Wellness-Ansatz.
Corporate Wellness: Die nächste Stufe der Mitarbeitergesundheit
Corporate Wellness ist die Weiterentwicklung des BGM, denn es fokussiert auf das ganzheitliche Mitarbeiterwohlbefinden und wird dabei den New-Work-Anforderungen gerecht:
● Corporate Wellness bietet ein breites Angebot – von Yoga über den Obstkorb bis zum Meditations-Kurs – und verfolgt den Anspruch, Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden des Mitarbeiters auf physischer und mentaler Ebene zu steigern.
● Gesundheit hört nicht an der Bürotür auf – denn eine ausgewogene Work-Life-Balance ist zu Zeiten der ständigen Erreichbarkeit und des digitalen Overloads gefragter denn je. Es muss dafür gesorgt werden, dass Mitarbeiter, zum Beispiel beim bezuschussten Massagetermin, abschalten und sich Zeit für sich selbst nehmen.
● Ob ein Zumba-Kurs am Wochenende oder der Besuch im Fitnessstudio während der Dienstreise: Corporate Wellness bedeutet zeitliche sowie örtliche Flexibilität und orientiert sich am Mitarbeiter, der individuell das (Sport-) Angebot auswählen kann, das zu ihm passt.
● Der Spaßfaktor steht im Mittelpunkt, denn wer mit Freude etwas für seine Gesundheit tun kann, ist eher dazu bereit. Corporate Wellness setzt genau hier an: Beim ausgewogenen, gemeinsamen Team-Frühstück als Start in den (Arbeits-) Tag, einer internen Challenge beim Schritte zählen oder beim Ausprobieren eines neuen Trendsports geht es auch immer um den Fun-Faktor.
● Mit einem stimmigen Gesamtpaket aus digitalen, zum Beispiel Online-Plattformen und Schrittzähler- oder Meditations-Apps, und analogen Maßnahmen, wie subventionierter Fitnessstudiomitgliedschaft, vereint Corporate Wellness das Beste aus beiden Welten.
In drei Schritten zum zeitgemäßen Gesundheitsmanagement
Damit Corporate Wellness sich sowohl positiv auf das Recruiting als auch das Retention Management auswirkt, sollte die Steigerung des Mitarbeiterwohlbefindens Teil jeder Personalführung und der Geschäftsstrategie sein – und kein Randthema. Die folgenden drei Schritte verhelfen zu einer effektiven Strategie:
1. Ziele definieren
Der Schlüssel zur Implementierung der Strategie für (mehr) Mitarbeiterwohl liegt in der Definition der Ziele: Was soll hauptsächlich erreicht werden? Was auch immer die erwünschten Ergebnisse – zum Beispiel reduzierte Fehlzeiten oder gesteigerte Produktivität – sein sollen, sie und ihre Messbarkeit bilden die Voraussetzung, um die Strategie daraufhin auszurichten.
2. Bestandsaufnahme machen
Eine Bestandsaufnahme gibt einen Überblick, welche Maßnahmen derzeit schon das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördern und wie erfolgreich diese sind. Dies bietet den Ausgangspunkt, um (weitere) Maßnahmen – die dem Corporate-Wellness-Anspruch gerecht werden – einzuführen.
3. Verantwortlichkeiten festlegen
Bei der Umsetzung von Corporate Wellness nimmt HR die zentrale Position ein. In ihren Aufgabenbereich fallen das Reporting hinsichtlich Mitarbeitergesundheit und -zufriedenheit, Erarbeitung zu Vorschlägen notwendiger (organisatorischer) Veränderungen und die Umsetzung konkreter Maßnahmen. Doch eins ist klar: Neben der Personalabteilung, müssen auch Führungskräfte und das Management an der Strategie mitwirken und mit gutem Beispiel vorangehen.
Checkliste Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern: So gelingt´s |
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● Mitarbeitergesundheit ist Chefsache ● Wohlfühlatmosphäre in den Arbeitsalltag einbauen ● Kommunikation ist alles ● Mit Individualität überzeugen |