Laut einer aktuellen Ergebung des dänischen Unternehmens > Peakon ist hierzulande fast jeder vierte Angestellte (23 Prozent) bei der Arbeit unmotiviert. Das ist der höchste Anteil gegenüber Großbritannien, Dänemark, den USA, Australien und Neuseeland, wenngleich die Unterschiede zum Teil nicht gravierend sind: In Großbritannien gehen 22 Prozent lustlos zur Arbeit, in Australien 21 Prozent und in Neuseeland immerhin noch ein Fünftel (20 Prozent). Die wenigsten Unmotivierten gibt es in den USA mit 19 Prozent und in Dänemark mit 18 Prozent.
Dänen und Amerikaner zeigen die größte Motivation
Dass sie ihrem Job bei ihrem Arbeitgeber motiviert nachgehen, sagen in Deutschland 39 Prozent. Am größten mit jeweils 45 Prozent ist die Zufriedenheit bei den US-Amerikanern und Dänen. Als weder hochmotiviert noch unmotiviert bezeichnen sich hierzulande 38 Prozent. Dieser Anteil ist bei Australiern (42 Prozent) und Neuseeländern (44 Prozent) am höchsten. Grundlage der Erhebung bilden Antworten auf die sogenannte eNPS-Frage (EmployeeNet Promoter Score) „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihren Arbeitgeber weiterempfehlen?”, die Peakon im Januar stellte. Insgesamt wurden weltweit 80 Millionen Mitarbeiterantworten ausgewertet.
Nach Ansicht von Martin Daniel, Community Manager bei Peakon, hängen die internationalen Ergebnisse vor allem mit kulturellen Unterschieden zusammen:
In den USA und in den skandinavischen Ländern herrscht eine andere Kultur der Mitarbeiterführung als in Deutschland. Es gibt zwar keine Schablone, aber viele Ansätze, die sich andere Länder abschauen können, wie zum Beispiel mehr Entscheidungsfreiheit für Arbeitnehmer und noch flexiblere Arbeitszeiten,
so Daniel.
Millennials sind am arbeitsunlustigsten
Die am meisten motivierten Mitarbeiter hierzulande sind die Vertreter der Generation Z; von ihnen gibt knapp jeder zweite (49 Prozent) an, motiviert zur Arbeit zur gehen. Es folgen die Generation X mit 46 Prozent und die Babyboomer mit 45 Prozent. Die direkten Vorgänger der Generation Z, die Millennials (auch Generation Y genannt), rangieren mit 41 Prozent Motivierten am Ende der Skala.
Anfänglicher Schwung verpufft mit der Zeit
Ein Vergleich der Hierarchieebenen zeigt, dass Führungskräfte in Deutschland mit 49 Prozent mehr Freude an der Arbeit haben als ihre Mitarbeiter, bei denen der Anteil insgesamt 41 Prozent beträgt. Auch gibt es Unterschiede in der Motivation, je nachdem wie lange Arbeitnehmer schon in ihrem Unternehmen sind. Am freudigsten sind diejenigen, die erst weniger als drei Monate dabei sind: Von ihnen sind 60 Prozent motiviert. Bei einer Betriebszugehörigkeit von bis zu zwei Jahren sinkt der Anteil bereits auf 40 Prozent und danach fällt der Wert auf 37 Prozent.
Deutliche Motivationsunterschiede je nach Branche
Auch je nach Branche hat die Studie Unterschiede in Sachen Motivation festgestellt. Die meisten zufriedenen Mitarbeiter hierzulande gibt es in der Technologiebranche (44 Prozent), gefolgt von der Konsumgüterindustrie (42 Prozent) sowie Gesundheitswesen und Fachdienstleistungen (jeweils 41 Prozent). Im Mittelfeld befinden sich die Finanzbranche (40 Prozent), NGOs und der Bildungssektor (jeweils 39 Prozent). Am lustlosesten sind Mitarbeiter der Fertigungsindustrie(34 Prozent) und der Energiebranche (33 Prozent).
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.