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Deutsche häufiger verschnupft

Arbeitsunfähig - dieses Jahr gab es besonders viele Fehltage wegen Erkältungen. Foto: © von Lieres/Fotolia.de
Arbeitsunfähig – dieses Jahr gab es besonders viele Fehltage wegen Erkältungen. Foto: © von Lieres/Fotolia.de

Zu längeren Ausfallzeiten kam es aber auch aufgrund psychischer Erkrankungen.

Der Krankenstand in Deutschland stieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 4,1 Prozent und lag damit 0,3 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2014. Fast vier von zehn Berufstätigen (38,3 Prozent) wurden im ersten Halbjahr 2015 mindestens einmal krankgeschrieben. Die durchschnittliche Erkrankungsdauer über alle Krankheitsgruppen betrug 11,7 Tage. Mehr als die Hälfte aller Arbeitsunfähigkeitstage (56 Prozent) ließ sich auf drei Diagnosegruppen zurückführen: Muskel-Skelett-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und psychische Erkrankungen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der DAK-Gesundheit. Für die Krankenstands-Analyse hat das Berliner IGES Institut die Daten von 2,6 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet.

Rückenschmerzen & Co plagen Arbeitnehmer besonders

Der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit der Berufstätigen waren wie im Vorjahr Muskel-Skelett-Erkrankungen, etwa Rückenschmerzen. Jeder fünfte Fehltag (20,6 Prozent) wurde dadurch verursacht. Dicht dahinter folgten diesmal Atemwegserkrankungen mit einem Anteil von 20,4 Prozent an allen Fehltagen; letztes Jahr lag diese Diagnose mit nur 14,5 Prozent noch auf dem dritten Platz.

Steiler Anstieg von Atemwegserkrankungen

Im ersten Halbjahr 2015 stieg die Anzahl der Krankheitsfälle wegen Schnupfens und Hustens gegenüber 2014 um 45 Prozent an und die Zahl der Fehltage nahm um 53 Prozent zu. Dabei waren weibliche Arbeitnehmer deutlich häufiger betroffen als Männer und durchschnittlich 6,6 Tage krankgeschrieben. Die DAK beurteilt den Anstieg des Krankenstands jedoch nicht als dramatisch. Erkältungswellen gebe es immer wieder, nur seien die Erkrankungen dieses Jahr besonders hartnäckig gewesen.

Seelenleiden dauern länger

Psychische Erkrankungen nahmen im Vorjahresvergleich leicht ab, 2014 kamen aufgrund dieser Diagnose 16 Prozent der Fehltage zusammen, während es im ersten Halbjahr dieses Jahres 15 Prozent waren. Dadurch, aber hauptsächlich wegen der diesjährigen starken Erkältungswelle, rutschten seelische Leiden vom zweiten auf den dritten Platz der gestellten Diagnosen. Allerdings lässt sich ein Anstieg bei den Ausfalltagen verzeichnen: Ihre Zahl kletterte, bezogen auf hundert Versicherte, von 109,8 Tagen im ersten Halbjahr 2014 auf 111,9 Tage im Vergleichszeitraum 2015. Darüber hinaus haben Seelenleiden eine sehr lange Erkrankungsdauer von durchschnittlich 36,5 Tagen – das ist die zweitlängste nach Krebs.

Ostdeutsche öfter krankgeschrieben

Arbeitnehmer aus den östlichen Bundesländern waren mit einem Krankenstand von fünf Prozent insgesamt häufiger krankgeschrieben als ihre Kollegen im Westen, wo der Anteil vier Prozent betrug. Das liegt in erster Linie an der Anzahl der Krankheitsfälle, aber auch an der Dauer: Im Osten gab es 20 Prozent mehr Fälle als im Westen, außerdem dauerte eine Krankheit dort im Schnitt fünf Prozent länger. So kamen die Arbeitnehmer in den östlichen Bundesländern auf insgesamt 25 Prozent mehr Fehltage.

Weitere Informationen mit einer Übersicht über die wichtigsten Diagnosen und Fehltage gibt es > hier.