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Zunehmende Verrohung des Umgangs mit Führungskräften

Zwei Schafsköpfe
Aus Kritik gegenüber Führungskräften kann schnell offene Diffamierung werden. Foto: © suju/px

Wenn diese
Entwicklung so weiter geht, sieht der DFK die Gefahr, dass sich über kurz oder lang keine
Spitzenkräfte mehr finden, die bereit sind, verantwortungsvolle
Aufgaben in Spitzenfunktionen zu übernehmen. DFK-Vorstandsvorsitzender Michael
Krekels betont, dass es in der öffentlichen
Diskussion oft nicht um Sachthemen geht, sondern nur noch darum,
einzelne Menschen zu diskreditieren, zu beleidigen und insgesamt
herabzuwürdigen. Das betrifft, aus seiner Sicht, nicht mehr nur Politiker, Manager und auch Journalisten, sondern zieht inzwischen immer weitere Kreise.

Oft würde, so Krekels, schon die Zugehörigkeit
zu einer bestimmten Berufsgruppe genügen, um diese unter Pauschalverdacht zu
stellen. Bei der reinen Kritik gegenüber bestimmten Berufsgruppen bleibt es dann oft nicht. Menschen werden darüber hinaus als inkompetent hingestellt, Aussagen, die sie vor Jahren gemacht haben, werden wieder aufgewärmt und in einen neuen
Kontext gestellt und die Eskalationsspirale dreht sich weiter über
Diffamierungen, übelste Beleidigungen und Bedrohungen. Bis schließlich
sogar zu Gewalt gegen diese Personen und nicht selten auch gegen deren
Familienangehörige aufgerufen wird, so dass Leib und Leben gefährdet
sind. Beispiele dafür hat es gerade in letzter Zeit zu genüge gegeben.

Krekels formuliert angesichts der zunehmenden Verrohung der Gesellschaft eine drastische Warnung:

Wenn wir das nicht stoppen und zu einem halbwegs zivilisierten Umgang
miteinander zurückkehren, ist der Zusammenhalt unserer Gesellschaft
massiv bedroht. Heute sind es Politiker, Manager oder Journalisten.
Nehmen wir das so hin, wird sich das irgendwann durch die gesamte
Gesellschaft ziehen, mit Folgen, die noch gar nicht abzuschätzen sind.
Deshalb in aller Deutlichkeit: Hass darf nicht gesellschaftsfähig
werden! Jeder einzelne von uns und jede
gesellschaftspolitisch relevante Gruppe trägt dafür Verantwortung, die
Verrohung des Diskurses zu stoppen.