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Die meisten Deutschen sind unzufrieden mit dem Job

Wie geht es Berufstätigen weltweit? Das wollte der Work Wellbeing Report wissen und erkundigte sich nach dem Wohlbefinden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dafür wurden 15.000 Personen auf dem ganzen Globus, darunter rund 1500 in Deutschland im Auftrag von Indeed befragt.

Das Ergebnis: Die Beschäftigten hierzulande sind deutlich unzufriedener als ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern. Nur 21 Prozent gehen demanch gern zur Arbeit. In den Niederlanden ist immerhin jeder dritte Beschäftigte zufrieden, in den USA sind es 29 Prozent, in Frankreich, Kanada, Großbritannien und Indien mögen etwa ein Viertel der Arbeitnehmer ihren Job. Nur in Japan ist die Unzufriedenheit noch größer als in Deutschland.

Ein Grund für den Missmut liegt laut der Umfrage in den unterschiedlichen Erwartungen von Beschäftigten und der Chefetage. Die allermeisten Mitarbeitenden (85 Prozent) erwarten demnach, dass sich das Unternehmen für ihre Zufriedenheit einsetzt, aber weniger als die Hälfte der Beschäftigten erlebt tasächlich, dass dies auch in der Realität berücksichtigt wird. Die am häufigsten bemängelten Punkte sind laut der Befragung ein zu geringes Gehalt (33 Prozent), andauernder Stress (19 Prozent) sowie eine generelle Unzufriedenheit auf der Arbeit (17 Prozent).

Was können Vorgesetzte tun?

Für mehr als die Hälfte der Beschäftigten ist es den Angaben zufolge wichtig, dass die Führungskraft die Tätigkeiten der einzelnen Teammitglieder nachvollziehen kann. Das zeige Wertschätzung gegenüber der Rolle und der Leistung der einzelnen Mitarbeitenden. Außerdem wünscht sich jeder zweite Befragte Orientierung durch die Vorgesetzte, indem diese mit gutem Vorbild vorangehen. Wichtig ist den Beschäftigten auch, dass sie ein Gefühl der Selbstwirksamkeit haben, ihr Feedback und Verbesserungsvorschläge gehört und ausreichend umgesetzt werden. Nur vier von zehn Befragten sehen das in ihrem Arbeitsleben.

Glückliche Beschäftigte bleiben

In Zeiten des Fachtkräfte- und Personalmangels ist es laut Indeed wichtiger denn je, Beschäftigte zu halten. Zufriedenheit sei dabei der Schlüssel:  Laut der Umfrage planen 86 Prozent derer, die sich bei ihrer Arbeit gut aufgehoben fühlen, keinen Arbeitsplatzwechsel in naher Zukunft. Unter denen, die unzufrieden sind, liebäugelt dagegen fast die Hälfte mit einem Jobwechsel. Und erwartungsgemäß klappt auch die Erfüllung der Arbeitsaufgaben besser, wenn man seinen Job mag, wie die Umfrage zeigt. Zwei Drittel gehen dann mit Elan an die Aufgaben und lösen diese auf kreative Weise. Unzufriedene Menschen hingegen gehen mit deutlich weniger Energie und Kreativität ans Werk.

Christina Petrick-Löhr betreut das Magazinressort Forschung & Lehre sowie die Themen Recruiting und Employer Branding. Zudem schreibt und recherchiert Sie zum Thema Transformation, Change Management und Leadership und ist verantwortlich für die redaktionelle Planung verschiedener Sonderpublikationen der Personalwirtschaft.