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Das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik hat gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und IW Consult untersucht, wie Unternehmen in Deutschland ihre produzierten und gespeicherten Daten nutzen. Dabei unterschieden sie drei Dimensionen: Data Resource Management (grundlegende interne Prozesse und Strukturen, die es Firmen ermöglichen, Daten effizienter und intensiver zu nutzen), Data Valuation (Datenbewertung unter wirtschaftlichen und strategischen Gesichtspunkten) und Data Business (aktive Nutzung von Daten über die Unternehmens-grenzen hinaus; Austausch von Daten und datenbasierten Produkten, etwa mit Zulieferern und Kunden). Für jede Dimensionen definierten die Wissenschaftler Reifegradstufen. Mittels einer Befragung von 1104 Industrieunternehmen und unternehmensnahen Dienstleistern untersuchten sie im vierten Quartal 2018, an welchem Punkt die Betriebe hierzulande bei der Datennutzung stehen.
Nur eine Minderheit von 2,2 Prozent betreibt Datenhandel und -tausch
Die Auswertung zeigt, dass 84 Prozent der befragten Unternehmen in Bezug auf Data Economy noch in die Kategorie der Einsteiger gehören. Sie nutzen Daten in erster Linie für grundlegende interne Prozesse und Strukturen. 13,8 Prozent zählen zu den Fortgeschritten, bei denen Datenerfassung, -pflege und -weiterverarbeitung etabliert sind. Lediglich 2,2 Prozent werden den Pionieren zugeordnet; bei ihnen ist das Datenmanagement Teil einer datengetriebenen Wertschöpfungskette. Das heißt, nur eine Minderheit der Unternehmen entwickelt auf der Basis von Datenhandel und Datentausch neue digitale Geschäftsmodelle.
Größere Firmen sind etwas offener gegenüber digitalen Geschäftsmodellen
Die Untersuchung nach Unternehmensgrößen ergibt, dass Betriebe ab 250 Mitarbeitern Daten eher als wertschöpfungsrelevante Ressource nutzen als kleinere: 62,4 Prozent der größeren Unternehmen sind Einsteiger, 27,1 Prozent Fortgeschrittene und mit 10,57 Prozent zählt rund jeder zehnte Betrieb zu den Pionieren. Von den Betrieben mit bis zu 49 Beschäftigten wurden 2,4 Prozent als Pioniere identifiziert und von den Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern zählen nur 0,2 Prozent als Pioniere der Data Economy.
Bedenken: Datenschutz & Co
Laut Befragung haben die zurückhaltenden Unternehmen vor allem rechtliche Bedenken gegen den Datenaustausch und -handel. Als Hemmnisse gaben sie am häufigsten Eigentumsrecht, Datenschutz und andere juristische Unsicherheiten an.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.