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Durchaus belastbar und engagiert

Die GenY ist durchaus bereit, sich einzubringen und nicht nur Ansprüche zu stellen.
Bild: © iQoncept/Fotolia.de
Die GenY ist durchaus bereit, sich einzubringen und nicht nur Ansprüche zu stellen.
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Die Vertreter der Generation Y sind durchaus ehrgeizig und karriereorientiert. Nur ein Viertel wünscht sich eine Position als Experte oder Spezialist im eigenen Berufsfeld. Die deutliche Mehrheit dagegen sucht Führungspositionen, die mit hoher Verantwortung verbunden sind. Immerhin jeder Fünfte strebt eine Position in der Geschäftsführung eines Unternehmens an. Jeweils rund ein Viertel (26 Prozent) möchte Team- oder Abteilungsleiter werden. 37 Prozent der Teamleiter-Aspiranten möchten diese Position bereits nach einem bis maximal vier Jahren erreichen.

Verantwortung ja, aber nicht für Personal und Finanzen

Allerdings schreckt die GenY deutlich vor Personal- und Budgetverantwortung zurück. 48 Prozent möchten Projektverantwortung tragen, 30 Prozent Aufgabenverantwortung. In diesen Funktionen darf der Grad der Verantwortung gerne groß sein. Dagegen wollen lediglich 18 Prozent die Verantwortung für Menschen übernehmen, für die Finanzen sogar nur vier Prozent. Das zeigt das aktuelle GenY Barometer, das quartalsweise von dem Karriereportal > Absolventa Jobnet sowie der Hochschule Koblenz erhoben wird. An der Befragung nahmen 518 Vertreter der GenY teil.

So möchten viele der jungen Berufstätigen zwar nicht nur Spezialisten sein, aber doch nur in ihrem engeren beruflichen Umfeld Verantwortung tragen – ein Widerspruch, wie Prof. Dr. Christoph Beck, der die Befragung für die Hochschule Koblenz begleitet, feststellt.

Immer dann, wenn Verantwortung für wirkliche Führungsaufgaben gefragt ist – nämlich für Personal oder Budget – duckt sie sich weg. Da gibt es ein echtes Wahrnehmungsproblem, was die Formulierung des eigenen Karriereziels betrifft,

kommentiert Beck die Generation Y.

Millennials haben keine Scheu vor Mehrarbeit und Gehaltsverzicht

Ansonsten sind die Millennials im Job zu einigen Zugeständnissen bereit, wenn ihnen das Unternehmen dafür eine klare Karriereperspektive bietet. Fast alle (98 Prozent) sind bereit, für einen Fortgang der Karriere Aufgaben, Funktion oder Position zu wechseln. 58 Prozent würden für die Forcierung der beruflichen Laufbahn mehr als 40 Stunden arbeiten. Die Hälfte (51 Prozent) dieser zeitlich flexiblen GenY-Vertreter kann sich eine Woche mit 46 bis 50 Arbeitsstunden vorstellen, 38 Prozent würden sogar mehr als 51 Stunden arbeiten. Außerdem geben 58 Prozent der Befragten an, dass sie für ihre Karriereperspektiven auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten würden – 38 Prozent davon auf bis zu 20 Prozent des Durchschnittseinkommens. 82 Prozent der Berufsstarter akzeptieren zudem erhöhten Leistungsdruck, wenn sie dadurch beruflich vorankommen.

Jeder Zweite ist mobil

Was den eigenen Anteil am beruflichen Erfolg betrifft, zeigen sich die jungen Berufstätigen relativ realistisch: 57 Prozent erkennen Leistungsbereitschaft als wesentlichen Faktor für Erfolg im Job an, 67 denken, dass es auf die eigene Persönlichkeit ankommt, 49 Prozent nennen das individuelle Netzwerk als Karrieretreiber und 50 Prozent die gezeigten Leistungen.

53 Prozent der Millennials können sich vorstellen, für den beruflichen Erfolg das soziale Umfeld zu verlassen. 49 Prozent von diesen mobilen Berufsstartern geben sich sogar weltweit mobil, weitere 15 Prozent würden innerhalb Europas und 20 Prozent würden innerhalb Deutschlands umziehen.

Karriere oder Familie?

Im Hinblick auf die Wichtigkeit der eigenen Familienplanung ist die Generation Y gespalten. 49 Prozent würden lieber auf einen Karriereschritt verzichten als die Gründung einer Familie hintenanzustellen. 51 Prozent würden dies aber tun, wenn auch nur für einen kürzeren Zeitraum: 52 Prozent derjenigen, die sich das vorstellen können, würden ihre familiäre Planung nur für ein bis drei Jahre hinten anstellen, 32 Prozent für vier bis sechs Jahre.