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Ende der Home-Office-Pflicht

Nach einer repräsentativen Studie der Krankenkasse DAK Gesundheit kann sich die Mehrheit der Arbeitnehmer vorstellen, in Zukunft die Hälfte ihrer Arbeitszeit im Home-Office zu verbringen. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern: In Hessen können sich 58 Prozent der Befragten vorstellen, mindestens die Hälfte ihrer Zeit am heimischen Schreibtisch zu arbeiten. In Nordrhein-Westfalen sind es 57 Prozent, in Baden-Württemberg 56 Prozent. In Niedersachsen geben rund zwei Fünftel an (41 Prozent), weiterhin mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit zu Hause arbeiten zu wollen, in Bayern sind es 46 Prozent.

Das Arbeiten im Home-Office ist mittlerweile bei den Arbeitnehmern fest etabliert. Während der Corona-Lockdowns arbeitete etwa jeder Zweite regelmäßig von zu Hause aus. Insgesamt ist im Jahr 2021 verglichen mit 2020 die Zufriedenheit der Angestellten mit Home-Office gestiegen.

Mehrzahl der Beschäftigten schätzt Home-Office

Viele schätzen vor allem die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wenn sie von zu Hause aus ihre Arbeit verrichten. Zudem sehen sie den Vorteil, dass lange Wege zur Arbeit entfallen. Die Mehrheit der Befragten gibt an, dass ihre Produktivität am heimischen Schreibtisch gegenüber dem Arbeiten im Büro steige. Für viele lassen sich zudem Aufgaben gezielter über den Tag verteilen und mit Freizeit kombinieren.

Insgesamt ist der Anteil der Beschäftigten, die angeben, dass sich grundsätzlich dafür geeignete Aufgaben im Home-Office genauso gut erledigen lassen wie am Arbeitsplatz im Unternehmen, seit Beginn der Pandemie gestiegen. Mehr als drei Viertel teilen mittlerweile diese Ansicht und zeigen sich auch nach Monaten zu Hause mit diesem Modell sehr zufrieden.

Als Nachteile zeigt die Studie Gesundheitsrisiken auf: Viele Befragte geben an, dass sie sich im Home-Office weniger bewegen, was negative Folgen wie Gewichtszunahme und Rückenbeschwerden hat. Nur etwa jeder zweite Arbeitnehmer unterbreche laut Studienergebnissen regelmäßig bewusst das Sitzen. Zudem verstärkt sich laut Studie im Home-Office oftmals ein ungesunder Lebensstil, und das Risiko, an chronischen Beschwerden zu erkranken, nimmt zu. Ebenso geben viele an, dass Home-Office nicht gut funktioniere, wenn sie nebenbei Kinder betreuen müssten. Wer minderjährige Kinder hat, sei laut Studie häufig abgelenkt.

Digitale Kompetenz deutlich verbessert

Insgesamt haben die Arbeitnehmer mittlerweile ihre digitalen Kompetenzen deutlich ausgeweitet und sind nach eigener Einschätzung mehrheitlich gut für das Arbeiten am heimischen Schreibtisch gerüstet. Sie geben ihrem Arbeitstag eine klare Zeitstruktur, legen Beginn und Arbeitsende klar fest, richten sich Pausen ein und halten virtuell persönlichen Kontakt mit ihrem Team. Nur ein kleiner Anteil (unter 10 Prozent der Befragten) verfügt über keine der genannten Strategien. 

Kirstin Gründel beschäftigt sich mit den Themen Compensation & Benefits, Vergütung und betriebliche Altersversorgung. Zudem kümmert sie sich als Redakteurin um das F.A.Z.-Personaljournal. Sie ist redaktionelle Ansprechpartnerin für das Praxisforum Total Rewards.