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39 Prozent der Deutschen sind mit ihrer Berufswahl zufrieden, doch 46 Prozent würden ihren Karriereweg nicht noch einmal einschlagen. Bei Frauen ist die Unzufriedenheit größer als bei Männern: Jede zweite Berufstätige (50 Prozent) würde sich nicht wieder für den ausgeübten Job entscheiden, während es bei den Männern 42 Prozent sind. 53 Prozent aller Arbeitnehmer würden sogar ihren Kindern davon abraten, dieselbe berufliche Tätigkeit auszuführen wie sie. Lediglich 31 Prozent würde den eigenen Job auch ihren Kindern empfehlen. Top-Führungskräfte sind besonders kritisch: Fast sechs von zehn Vorständen bzw. Geschäftsführern (58 Prozent) würden ihren Kindern nicht dazu raten, in ihre beruflichen Fußstapfen zu treten.
Jüngere Berufstätige sind noch zufriedener
Dagegen sehen jüngere Berufstätige unter 25 Jahren ihre berufliche Situation noch positiver. 56 Prozent von ihnen geben an, nichts an ihrer Job-Entscheidung ändern zu wollen, während 51 Prozent der über 55-Jährigen nicht noch einmal denselben Weg gehen würden. Das sind Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag von > Xing. Dafür befragte YouGov im Januar 2048 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland, darunter 966 Berufstätige. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Vermisst: mehr Geld, Freude und Zeit für Privates
Dafür, dass so viele Berufstätige mit ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn unzufrieden sind, gibt es mehrere Gründe. Die meisten, 39 Prozent, sagten, dass sie ursprünglich mit mehr Gehalt gerechnet haben. Für 30 Prozent kommt der Spaß bei der Arbeit zu kurz. 21 Prozent würden gerne mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen und 18 Prozent ist die Arbeitsbelastung zu hoch. Weitere 17 Prozent der Berufstätigen träumen von einer sinnvolleren Tätigkeit. Besonders anspruchsvoll sind die Befragten aus der Generation Y. Von den 25- bis 34-Jährigen verlangen 45 Prozent mehr Gehalt, 33 Prozent Spaß an der Arbeit und 25 Prozent mehr Zeit für Familie und Freunde.
Tierpflegerin und Profisportler sind die Traumjobs der Deutschen
Im Rahmen der Studie wurde den Teilnehmern auch die Frage gestellt, welcher Arbeit sie am liebsten nachgehen würden, wenn sie den Beruf frei wählen könnten, ohne Rücksicht auf Ausbildung, Alter oder Einkommen. Aus einer Liste mit über 30 verschiedenen Tätigkeiten* entschieden sich mit sechs Prozent die meisten Befragten für den Job als Tierpfleger. Allerdings gibt es starke Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während es für jede zehnte Frau (zehn Prozent) ein Traumjob wäre, sich um Tiere zu kümmern, liegt der Beruf des Tierpflegers bei den Männern mit nur zwei Prozent abgeschlagen auf Platz 19. Bei den Frauen rangiert auf dem zweiten Platz mit sieben Prozent der Beruf der Psychologin, gefolgt von dem der Schriftstellerin mit sechs Prozent. Bei den Männern steht der Job des Profisportlers mit sieben Prozent auf Platz eins, gefolgt vom Forscher/Erfinder mit sechs Prozent. Den dritten Platz teilen sich mit jeweils vier Prozent die Tätigkeiten als Pilot und als Schriftsteller. Von denen, die es als Vorstand oder Geschäftsführer nach ganz oben geschafft haben, möchten sechs Prozent noch höher hinaus und am liebsten Astronaut sein.
* Zur Auswahl standen folgende „Traumberufe“: Anwalt/Anwältin, Archäologe/-in, Architekt/-in, Arzt/Ärztin, Astronaut/-in, Barkeeper/-in, Fernsehmoderator/-in, Feuerwehrmann/-frau, Flugbegleiter/-in, Forscher/-in bzw. Erfinder/-in, Fotograf/-in, Frisör/-in, Journalist/-in, Koch/Köchin, Modedesigner/-in, Model, Pilot/-in, Politiker/-in, Polizist/-in, PR-/Social-Media-Manager/-in, Psychologe/-in, Restaurantkritiker/-in, Richter/-in, Sänger/-in, Schauspieler/-in, Schriftsteller/-in, Software Entwickler/-in, Sport-Profi, Surflehrer/-in, Tierpfleger/-in, Unternehmensberater/-in, Zauberer/-in, außerdem „weiß nicht/ keine Angabe“.