Aktuelle Ausgabe

Newsletter

Abonnieren

Frauen im Management deutlich unterrepräsentiert

Im Bereich Industrie 4.0 sind Frauen besonders selten in den Chefetagen zu finden. 
Foto: © Rob/Fotolia.de
Im Bereich Industrie 4.0 sind Frauen besonders selten in den Chefetagen zu finden.
Foto: © Rob/Fotolia.de

Im Top- und Mittelmanagement lag der Frauenanteil im Jahr 2006 noch bei 13,3 Prozent, stieg dann kontinuierlich an und erreichte 2014 mit 18,7 Prozent einen Höchststand. Danach ging er wieder leicht zurück und beträgt aktuell 18,4 Prozent. Allerdings gibt es immer noch Unterschiede zwischen Ost und West bei der Besetzung von Managementpositionen durch Frauen. In den östlichen Bundesländern beträgt der Anteil 21,1 Prozent, im den westlichen Bundesländern sind es 18 Prozent.

Nur 11,7 Prozent der Top-Manager sind weiblich

Betrachtet man das Top-Management allein, sind Frauen noch stärker unterrepräsentiert. Derzeit sind im Bundesdurchschnitt 11,7 Prozent der Top-Managementpositionen durch Frauen besetzt. Im Bereich Industrie 4.0, der einen Querschnitt aus den Branchen Elektrotechnik, Maschinenbau sowie Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) darstellt, sind es nur 7,2 Prozent. Zum Vergleich: 2006 waren es 5,7 Prozent; in zehn Jahren gab es also nur einen Anstieg von 1,5 Prozent.

In den Einzelbranchen rangiert der Frauenanteil zwischen 6,3 Prozent in der Informations- und Kommunikationstechnologie und 7,9 Prozent in der Elektrotechnik. Dabei liegt der prozentuale Anteil der Absolventinnen des Studienbereichs Maschinenbau bereits seit dem Jahr 1993 über zehn Prozent. Das zeigt die aktuelle Studie „Frauen im Management in Industrie 4.0“ von Bisnode Deutschland in Kooperation mit dem „Kompetenzzentrum Frauen im Management“ (Kompetenz-FiM) der Hochschule Osnabrück. Die Studie betrachtet dabei etwa 22.300 Frauen im Top- und Mittelmanagement in Deutschland.

Industrie 4.0 fordert neue Kompetenzen

Die deutsche Wirtschaft braucht nicht nur qualifizierten Managementnachwuchs im Hinblick auf Industrie 4.0. Laut der Studie gibt es auch Nachholpotenzial, wenn es darum geht, die Führungsstruktur in Unternehmen zu modernisieren. Weitere Untersuchungen wiesen darauf hin, dass es bei der derzeitigen Entwicklung zu Industrie 4.0-Prozessen nicht nur um den Austausch von Informationen zwischen Maschinen gehe. Es gehe auch um neue Kommunikationsprozesse. Dafür seien neue Manager gefragt, die diese Kommunikationsform nutzen können und über neue Analyse- und Steuerungsmodelle verfügen.

Auch die Führungsprozesse veränderten sich, Unternehmen würden sich in Richtung einer agilen Organisation entwickeln, Führung werde demokratischer. Außerdem bringe die Entwicklung mehr Transparenz und neue Kommunikations- und Beteiligungsmöglichkeiten mit sich. Die Studie legt nahe, dass hier das Potenzial von Frauen nicht genügend genutzt wird.

Die Studie steht > hier zum Download bereit.