Saßen im Jahr zuvor noch 41 Frauen in den Vorstandsetagen, so waren es Ende 2014 vier weniger. Damit ist der Frauenanteil in den Spitzenpositionen von 6,1 auf 5,6 Prozent gesunken. Diese Zahlen hat die Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) bei der Analyse der 160 Unternehmen des Dax, MDax, SDax und TecDax ermittelt.
Trendwende im Dax
Der Rückgang des Frauenanteils ist auf die negative Entwicklung im MDax, SDax und TecDax zurückzuführen. Anders der Dax: Hier nahm die Zahl der Topmanagerinnen zu. Mittlerweile betrauen die 30 Unternehmen des deutschen Leitindex 14 Frauen mit Vorstandsaufgaben – drei mehr als im Jahr zuvor. Ihr Anteil an den 188 Vorstandsposten ist von 5,9 auf 7,4 Prozent gestiegen.
Zunehmend operative Aufgaben für Frauen
Als ermutigendes Signal für Frauen wertet Ana-Cristina Grohnert, Managing Partner bei EY, dass sie zunehmend für operative Bereiche zuständig sind. Inzwischen übernimmt jedes dritte weibliche Vorstandsmitglied eine operative Funktion (35 Prozent). An zweiter Stelle kommt die Zuständigkeit für die Finanzen: 24 Prozent der Spitzenfrauen fungieren als Chief Financial Officer.
Das Personalressort rangiert wie schon im Vorjahr auf dem dritten Platz: 16 Prozent der weiblichen Vorstandsmitglieder sind für den HR-Bereich verantwortlich. Allerdings betrug hier der Anteil im Jahr zuvor noch 22 Prozent. Einzige Frau an der Spitze eines der 160 börsennotierten Unternehmen ist Anke Schäferkordt, Co-Chief Executive Officer der RTL-Group.
Die Studie „Mixed Leadership-Barometer“ der Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) erscheint im halbjährlichen Rhythmus. Weitere Informationen und ein Download der Ergebnisse finden sich hier.