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Fünf Trends: Wie Zusammenarbeit 2017 funktioniert

Alle Abteilungen gut verknüpft? Fünf aktuelle Trends für Zusammenarbeit; Bild: Fotolia.de/freshidea
Alle Abteilungen gut verknüpft? Fünf aktuelle Trends für Zusammenarbeit; Bild: Fotolia.de/freshidea

1. Konsolidierung

Bereits im vergangenen Jahr war Enterprise Collaboration und die Frage, wie die gesamte Belegschaft am besten zusammenarbeitet und miteinander kommuniziert, ein wichtiges Thema für viele Unternehmen. Wo viel Nachfrage ist, gibt es auch ein großes Angebot. So sind 2016 etliche neue Anbieter mit Kooperationstools auf den Markt gedrängt: Beispielsweise hat Facebook seinen „Workplace“ vorgestellt, Microsoft präsentierte „Teams“. Der Markt an Kollaborationslösungen ist noch unübersichtlicher geworden, aber in diesem Jahr wird es aller Voraussicht nach zu einer Konsolidierung kommen. Viele Mitarbeiter sind schlicht und ergreifend überfordert von der Vielzahl an Tools und Anwendungen. Sie werden „technikmüde“.

Mitarbeiter verlangen zukünftig nach einfacheren Lösungen und nach Werkzeugen, die ihnen das Arbeiten erleichtern und sie bei ihren Aufgaben unterstützen. Deshalb wird ein sogenannter Collaboration Hub, der als übergeordnetes System die einzelnen Insellösungen, Einzeltools und Systeme zusammenführt, für Unternehmen unverzichtbar.

2. Grenzenlose Zusammenarbeit

Die traditionellen Grenzen inner- und außerhalb von Organisationen werden immer durchlässiger. Eine wachsende Zahl an Firmen arbeitet über ausgedehnte Mitarbeiternetzwerke mit Freelancern, Dienstleistern, Partnern und Kunden zusammen. Die Beteiligten müssen leicht und schnell miteinander kommunizieren können, Nutzer von Kommunikationstools wollen keine Vielzahl von verschiedenen Logins und Profilen verteilt auf unterschiedliche Anwendungen mehr. Um die neuen Arbeitsgruppen und -prozesse zu unterstützen, sind Unternehmen zunehmend darauf angewiesen, flexible Kommunikationswerkzeuge zu verwenden.

Gute Collaboration Tools verstehen es, interne Mitarbeiter und externe Kunden sowie Partner miteinzubeziehen. Die einfache Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg wird 2017 somit zum Standard.

3. Bots und künstliche Intelligenz (KI)

Bots (von englisch „robots“, Roboter) sind Computerprogramme, die weitgehend selbstständig beziehungsweise automatisch laufen. Im vergangenen Jahr hat das Thema für Schlagzeilen gesorgt. Mit IBMs „Watson“ gerieten die simultane Verarbeitung von gesprochener Sprache und Übersetzungen in den Fokus. Gleichzeitig war Microsoft damit beschäftigt, seinen KI-Chatbot „Tay“ wieder einzufangen, als dieser sich ungeplant in einen Internet-Troll entwickelte (mehr dazu auf › techcrunch.com). Trotz dieses ersten Misserfolgs wird das Thema KI für Kommunikations- und Kollaborationstools zunehmend an Bedeutung gewinnen, immer mit dem Ziel, den Anwendern die Arbeit zu erleichtern.

Ein Beispiel sind Predictive Analytics: Diese Form der Datenanalyse macht es möglich, relevanten Content aus einer Masse von Informationen automatisiert herauszufiltern, um so unter anderem entscheiden zu können, welche Mitarbeiter am besten für welche Teams geeignet sind. Führungskräfte erhalten so wertvolle Unterstützung und Erleichterung bei ihrer alltäglichen Arbeit. Und auch Bots, die auf KI-Technologie basieren, erleichtern alltägliche Aufgaben und werden zukünftig immer häufiger zum Einsatz kommen.

4. Work Graph

Die Technikmüdigkeit der Mitarbeiter ist nicht der einzige Grund dafür, weshalb sogenannte Collaboration Hubs für Organisationen und Unternehmen wichtiger werden. Ein weiterer bedeutsamer Aspekt ist der sogenannte Work Graph. Dieser bildet Aufgaben beziehungsweise Projekte mit all den zugehörigen Aspekten ab: Einzelaufgaben, Kunden, Zielwerte, Status, beteiligte Mitarbeiter, Kommunikationsverläufe, Dateien et cetera. So lässt sich über den Work Graph beispielsweise schnell herausfinden, wer an der Aufgabe arbeitet und welche Fortschritte bislang gemacht wurden.

Collaboration Hubs unterstützen das kollektive Gedächtnis eines Unternehmens, reduzieren den Braindrain und setzen wichtige Informationen in einen bestimmten Kontext. Vereinzelte Insellösungen sind zu solch übergreifenden Zusammenfassungen gar nicht in der Lage. Gleichzeitig sind die Daten, die im Work Graph gesammelt werden, die Grundvoraussetzung für die smarten Maschinen und unterstützen und fördern somit die Automatisierung von zeitraubenden Routinearbeiten. Für dieses Jahr ist zu erwarten, dass Führungskräfte das Potenzial des Work Graphs erkennen und ihn in großer Zahl auf Hub-Plattformen anwenden werden.

5. Stimmgewaltig: Voice first

Weiterentwicklungen in der Spracherkennung haben den Boom von Voice-first-Anwendungen wie zum Beispiel Amazons „Alexa“ und Apples „Siri“ im Alltag gefördert. Es ist zu erwarten, dass dieser Trend auch auf das Arbeitsumfeld übergreift. Technologien mit Spracherkennung werden bald Mitarbeiter bei ganz alltäglichen Aufgaben unterstützen, etwa beim Erstellen von Dokumenten und beim Koordinieren von Meetings. Sie werden aber auch für eine Entlastung bei arbeitsintensiveren Aufgaben sorgen, zum Beispiel E-Mails nach relevanten Informationen sortieren und organisieren. Die individuelle Stimme eines Mitarbeiters wird dank Spracherkennung zur universalen ID, die andere Logins überflüssig macht.

Autor:

Martijn Wagenaar,
Head of Sales Continental Europe,
Jive Software

Hinweis: In Ausgabe 3/2017 der Personalwirtschaft beschäftigen wir uns in der Titelstrecke damit, wie Zusammenarbeit gelingt.