Im letzten Jahr waren die bei Betriebskrankenkassen pflichtversicherten Beschäftigten im Schnitt 17,6 Tage krankgeschrieben. Dies entspricht einem Krankenstand von 4,8 Prozent. Seit 2006 sind die krankheitsbedingten Fehlzeiten um rund fünf Krankentage angestiegen. Das liegt vor allem an der Zunahme langfristiger und chronischer Erkrankungen. Ein Viertel aller Krankentage geht auf Muskel-Skeletterkrankungen, vor allem Rückenleiden, zurück. Es folgen Atemwegserkrankungen mit 16 Prozent. Psychische Störungen liegen mit 15 Prozent bereits an dritter Stelle.
Psychische Krankheiten sind am langwierigsten
Fehltage aufgrund von psychischen Leiden sind als einzige Krankheitsart in nur einer Generation um das Fünffache gestiegen, von knapp einem halben Tag je Pflichtmitglied im Jahr 1976 auf 2,6 Fehltage im Jahr 2013. Im Schnitt dauerte ein einzelner Arbeitsunfähigkeitsfall eines Arbeitnehmers 12,7 Tage. Psychische Diagnosen dagegen sind bei der Falldauer mit rund 38 Tagen Spitzenreiter. Das ist länger als bei Neubildungen von Tumorerkrankungen mit durchschnittlich 35 Tagen Arbeitsausfall. Beschäftigte mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rückenleiden sind im Schnitt zwei bis zweieinhalb Wochen eher wieder gesund.
Deutliche regionale Unterschiede bei depressiven Episoden
Bundesweit erhielten rund 30 Prozent der BKK-Versicherten die Diagnose eines psychischen Leidens. Knapp ein Drittel dieser Diagnosen lautet „depressive Episode“. Der Landkreis mit dem höchsten Anteil dieser Diagnosen weist fast dreimal so viele betroffene BKK-Versicherte auf wie der Landkreis mit den niedrigsten Werten (15,6 Prozent versus 5,7 Prozent). Überdurchschnittliche Anteile an psychischen Diagnosen gibt es in Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie in Teilen von Niedersachsen und Bayern. Eine ähnliche Schwankungsbreite zeigt sich auch bei den Arzneimittelverordnungen für Antidepressiva mit Anteilen zwischen 4,5 bis zu 10,2 Prozent.
Das sind Ergebnisse des BKK Gesundheitsreports 2014 „Gesundheit in Regionen“. Dafür wurden die Daten von 9,3 Millionen Versicherten der Betriebskrankenkassen analysiert. Der Report bildet damit das Krankheitsgeschehen in deutschen Unternehmen repräsentativ ab.
Der Gesundheitsreport steht hier zum Download zur Verfügung.