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Gesundheit sorgt für Wirtschaftswachstum

Statt auf Vorsorge setzen viele Volkswirtschaften weiterhin auf eine bloße Behandlung von Krankheiten. Laut OECD machten im Jahr 2010 die Ausgaben für organisierte öffentliche Gesundheit und Prävention nur 2,9 Prozent der gesamten Gesundheitskosten in den 24 EU-Staaten aus. Die Folge: Die Kosten für die Behandlung von Krankheiten steigen, in den vergangenen 50 Jahren um durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr. Damit übertreffen sie das Wirtschaftswachstum.

Vorbeugen ist rentabler als Heilen

Die Zahlen stammen aus einem aktuellen Report von Bain & Company. Die Managementberatung betont darin, dass es für den Staat deutlich rentabler wäre, in Vorbeugemaßnahmen zu investieren. Damit senkt er nicht nur die Ausgaben für Behandlungskosten, sondern schafft zugleich eine Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum: Eine körperlich, geistig und sozial gesunde Gesellschaft ist produktiver, verringert das Armutsrisiko und sorgt für mehr Steuereinnahmen. Die Studienautoren von Bain sind überzeugt, dass der volkswirtschaftliche Nutzen von Vorsorgemaßnahmen die aufgewendeten Mittel fast immer übersteigt.

Als Beispiel führen sie ein Projekt gegen die Mangelernährung von Kindern auf den Philippinen an. Dort hat die Regierung eine öffentlich-private Partnerschaft mit Nestlé vereinbart, um die Bevölkerung gezielt mit angereicherten Cerealien und Milchprodukten zu versorgen, die der Staat bezuschusst. Die Kosten dafür belaufen sich auf zwölf Millionen US-Dollar. Der volkswirtschaftliche Nutzen ist mit 25 Millionen US-Dollar mehr als doppelt so hoch.

Politik und Wirtschaft sollten in Prävention investieren

In Ländern wie Deutschland bedrohen vor allem Zivilisationskrankheiten und psychische Erkrankungen ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Dem Staat empfehlen die Studienautoren, mehr für die Prävention zu tun. Auch die Unternehmen sollten sich stärker engagieren. Die Privatwirtschaft habe die zahlreichen Investitionsmöglichkeiten in Gesundheit noch nicht verstanden.

Der Gesundheitsreport mit dem Titel „Maximizing Healthy Life Years: Investments that pay off“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bain & Company und dem World Economic Forum (WEF). Der Bericht beruht auf der Analyse statistischer Daten und Informationen sowie zahlreicher Experteninterviews und -workshops. Weitere Informationen und ein kostenloser Downloads des Reports sind erhältlich unter:
www.bain.de