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Junge Mitarbeitende sehen Führungsverhalten kritischer

Jede oder jeder vierte Beschäftigte findet, dass sich das Führungsverhalten seines oder ihres Vorgesetzten 2021 verschlechtert hat. (Foto: zinkevych_Adobe Stock)
Jede oder jeder vierte Beschäftigte findet, dass sich das Führungsverhalten seines oder ihres Vorgesetzten 2021 verschlechtert hat. (Foto: zinkevych_Adobe Stock)

Das Führungsverhalten ihrer Vorgesetzten hat sich 2021 verschlechtert – dieser Meinung sind vor allem junge Beschäftigte. Wegen ihrer Unzufriedenheit sind sie eher bereit, ihren Job zu wechseln und aktiv nach einer neuen Stelle zu suchen. Das geht aus einer Studie der Jobplattform Joblift hervor, bei der deutschlandweit gut tausend Mitarbeitende befragt wurden.

Demnach bewertet jede und jeder vierte Befragte das Führungsverhalten des oder der direkten Vorgesetzten als negativer als noch im Jahr zuvor. Besonders junge und berufsunerfahrene Beschäftigte nehmen eine Verschlechterung wahr (34 Prozent). Branchen, in denen vor allem eine negative Entwicklung der Führung festgestellt wurde, sind der Öffentliche Dienst (32 Prozent), der Automobil- (33 Prozent) sowie der Energiesektor (38 Prozent). Leicht verbessert hat sich laut der Studie dahingegen das Führungsverhalten in der IT-Branche.

Unzufriedenheit kann Konsequenzen haben

Die negative Bewertung hat Folgen für den Mitarbeitererhalt: 71 Prozent der Befragten geben an, dass sie eher dazu bereit sind, ihren Job zu wechseln, wenn sie mit ihrem oder ihrer Vorgesetzten unzufrieden sind. Das trifft vor allem auf Mitarbeiterinnen zu (75 Prozent). Tatsächlich aktiv nach einem Job suchen würden 60 Prozent der Befragten, sollte ihnen das Verhalten ihrer Führungskraft nicht gefallen. Diesen Schritt sind vor allem jüngere Beschäftigte bereit zu gehen (72 Prozent).

Unzufriedene, die bleiben, verlieren oftmals die Hälfte oder mehr an Leistungsfähigkeit. Das trifft auf rund 30 Prozent der Befragten zu. Auch hier wirkt sich die Unzufriedenheit stärker auf junge Mitarbeitende aus. 45 Prozent von ihnen erzielen eine geringere Leistung, wenn sie mit einer aus ihrer Sicht schlechten Führungskraft zusammenarbeiten.

Wer nach einem neuen Job sucht und herausfinden möchte, wie Leadership in einem Unternehmen gelebt wird, zählt vor allem auf persönliche Kontakt aus dem Freundes- und Bekanntenkreis (50 Prozent). 42 Prozent der Befragten schauen in Stellenanzeigen nach Informationen zum Verhalten der Vorgesetzten, allerdings halten davon rund 48 Prozent die dortigen Aussagen für unglaubwürdig. Auch Arbeitgeberbewertungen – beispielsweise auf Kununu – werden als Informationsquelle zum Führungsstil innerhalb eines Unternehmens genutzt (24 Prozent). „Unternehmen sollten Konzepte entwickeln, die gute Führungsarbeit auch in der veränderten Arbeitswelt ermöglichen“, sagt Lukas Erlebach, CEO von Joblift. „Denn für viele Beschäftigte sind schwache Führungskräfte ein Grund, ihren aktuellen Arbeitgeber zu verlassen.“

Lena Onderka ist redaktionell verantwortlich für den Bereich Employee Experience & Retention – wozu zum Beispiel auch die Themen BGM und Mitarbeiterbefragung gehören. Auch Themen aus den Bereichen Recruiting, Employer Branding und Diversity betreut sie. Zudem ist sie redaktionelle Ansprechpartnerin für den Deutschen Human Resources Summit.

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