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Höheres Gehalt und mehr Freizeit

Sparschwein und Geldscheine am Strand
Statt Führungsverantwortung streben die Deutschen fürs neue Jahr eher eine bessere Work Life Balance und mehr Geld an.
Foto: © ExQuisine/Fotolia.de

Auf die Frage, welche Entwicklung sich die Deutschen für ihre Karriereziele in 2018 wünschen, antworteten die meisten (48 Prozent), dass sie mehr Geld verdienen wollen. Vor einem Jahr war dieser Wunsch mit 51 Prozent jedoch noch stärker ausgeprägt. An zweiter Stelle steht für die Arbeitnehmer hierzulande jedoch gleich, nach Feierabend besser abzuschalten; gut ein Drittel (35 Prozent) gibt dies an. Fast ebenso viele (33 Prozent) sagen, sie möchten die Arbeit lockerer sehen und sich bestimmte Vorfälle oder Probleme nicht mehr so zu Herzen nehmen. 29 Prozent würden gern mehr Wertschätzung für ihre Arbeit bekommen, vier Prozent weniger als 2017. Jeder Fünfte (20 Prozent) hätte es gern, wenn er sich die Arbeitszeit besser einteilen dürfte.

Fast jeder Fünfte möchte nicht mehr soviel arbeiten

19 Prozent haben vor, effizienter zu arbeiten, zum Beispiel durch Priorisierung ihrer Aufgaben und ein besseres Zeitmanagement. Ebenso viele setzen sich als Ziel, eine Fremdsprache (besser) zu lernen. 18 Prozent streben an, weniger zu arbeiten, indem sie zum Beispiel ihre Stunden reduzieren, um mehr Freizeit zu haben. 2017 sagten dies erst 13 Prozent. Das heißt, neben dem Wunsch nach besserer Bezahlung wollen sich die Berufstätigen vor allem im Job nicht mehr so aufreiben, die Arbeit gedanklich nicht mit nach Hause nehmen und mehr Zeit für Persönliches gewinnen. Für die Studie „Karriereziele 2018“ im Auftrag der ManpowerGroup wurden 1022 Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 65 Jahren repräsentativ befragt. Da sich die Antworten auf die Fragen nach beruflichen Vorsätzen und Karrierewünschen vermischen, werden sie hier nicht getrennt, sondern nach der Häufigkeit der Nennung aufgeführt.

Kollegialität wird wichtiger

Darüber hinaus gaben 18 Prozent der Berufstätigen an, dass sie vielseitigere Aufgaben übernehmen möchten. 17 Prozent sind offenbar unzufrieden mit ihrer Tätigkeit und würden gern einen Job finden, der ihren Fähigkeiten und Interessen besser entspricht. Ihrem Vorgesetzten selbstbewusster ihre Kompetenzen und Erfolge zu präsentieren, haben 15 Prozent vor. Weitere 15 Prozent möchten besser mit ihren Kollegen zusammenzuarbeiten und zum Beispiel die Kommunikation untereinander optimieren, das sind drei Prozent mehr als bei der letzten Befragung. 14 Prozent sagen klar, dass sie sich bei einem anderen Arbeitgeber bewerben wollen. Außerdem wünschen sich 13 Prozent (öfter) die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, was erstaunlicherweise einem Rückgang um vier Prozent gegenüber der Vorjahresbefragung entspricht.

Weniger Lust auf Führungsverantwortung

Während viele Berufstätige weniger arbeiten wollen, sagen lediglich elf Prozent, dass sie sich stärker im Job engagieren wollen, eine Abnahme um zwei Prozent. Jeweils elf Prozent gaben außerdem an, dass sie verantwortungsvollere Aufgaben oder Führungsverantwortung übertragen bekommen möchten oder sich spezialisieren wollen, um ihre Karrierechancen zu steigern. Im Vorjahr strebten noch 14 Prozent Führungsverantwortung an. Zehn Prozent haben vor, mehr Digitalkompetenz aufbauen. Zehn Prozent sagen, dass sie sich neben der Arbeit weiterbilden wollen; 2017 waren es noch 14 Prozent. Weitere zehn Prozent möchten mehr Networking betreiben, während es im Vorjahr noch 13 Prozent angaben. Sich aktiv um eine Beförderung bewerben wollen nur sieben Prozent – fünf Prozent weniger als vor einem Jahr.

Gefragt danach, welche Faktoren sich positiv auf die Arbeitsmoral auswirken, gaben die meisten ein gutes Arbeitsverhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten an (zu Kollegen auch außerhalb der Arbeitszeit) sowie flexible Arbeitszeiten.

Die vollständigen Studienergebnisse können > hier als tabellarische Übersicht zum Download abgerufen werden.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.