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HR-Agenda wird durcheinandergewirbelt

Mehr als jedes zweite Unternehmen rechnet mit Problemen dabei, ihre Mitarbeiter auf die digitale Transformation vorzubereiten.
Foto: © Pathfinder/Fotolia.de
Mehr als jedes zweite Unternehmen rechnet mit Problemen dabei, ihre Mitarbeiter auf die digitale Transformation vorzubereiten.
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Aus Unternehmenssicht steht die Flexibilisierung der Arbeitsstrukturen inzwischen auf dem ersten Platz der HR-Handlungsfelder. Das Thema stieg auf der HR-Agenda von 27 Prozent im letzten Jahr auf nunmehr 37 Prozent und lag zuvor noch auf dem fünften Platz. Topthema Nummer zwei ist die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur, allerdings fiel dieses Handlungsfeld von 41 auf 36 Prozent zurück. Die Vorbereitung der Mitarbeiter auf die digitale Transformation kletterte vom achten auf den dritten Rang und nimmt nun 34 Prozent ein gegenüber 16 Prozent in der Vorauswertung.

Mitarbeiterbindung und Führung etwas nach hinten gerückt

Deutlich zurückgegangen ist die Bedeutung der bisherigen Dauerbrenner Mitarbeiterbindung und Führung. Die Relevanz der Mitarbeiterbindung sank auf der Skala von 38 auf 30 Prozent. Führung nahm von 33 auf 22 Prozent ab. Das sind Ergebnisse des HR-Reports 2017 von > Hays. Für den sechsten Report in Folge befragte das Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) 591 Unternehmen und Organisationen verschiedener Größen und Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der diesjährige Schwerpunkt lautete „Kompetenzen für die digitale Welt“. Unter den Befragten waren 12 Prozent Geschäftsführer, 20 Prozent HR-Führungskräfte, 45 Prozent Fachbereichsleiter und 23 Prozent Mitarbeiter ohne Personalverantwortung.

Flexible Arbeitsstrukturen sind ein zentraler Schlüssel für den digitalen Wandel. Dabei geht es sowohl um neue Arbeitsweisen als auch um andere Formen der Zusammenarbeit,

kommentiert Prof. Dr. Jutta Rump, Leiterin des IBE, die Bedeutung der Flexibilisierung. Dagegen seien flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice etabliert, nun gehe es um einen neuen Schritt.

Managen der Zusammenarbeit als wichtigste Herausforderung

Die wichtigste Herausforderung bei der Gestaltung des digitalen Wandels sehen die Befragten im Managen der immer komplexer werdenden Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter, wie es bei Projekten der Fall ist. 58 Prozent gaben dies an. Als zweitwichtigste Herausforderung bewerteten die Unternehmen mit 53 Prozent die Aufgabe, die bestehende Führungskultur an flexible Arbeitsmodelle anzupassen.

Größter Handlungsbedarf: Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter

Das Feld, auf dem die Befragten den größten Handlungsbedarf sehen, ist mit 78 Prozent die Förderung der Bereitschaft der Mitarbeiter, sich aktiv auf Veränderungen einzulassen. Die Vermittlung der dafür in erster Linie mentalen Kompetenzen ist aus Sicht der Arbeitgeber nicht einfach: 61 Prozent halten es für schwierig, die Mitarbeiter auf die Veränderungen in der Arbeitswelt vorzubereiten und 54 Prozent betrachten es als schwierig, die Eigenverantwortung der Belegschaft zu stärken.

Im Zuge der digitalen Transformation rechnet mehr als die Hälfte der Unternehmen damit, dass neue Tätigkeitsfelder für ihre Mitarbeiter entstehen. Jede fünfte Firma geht dagegen von einer Verkleinerung der Belegschaft aus.