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HR: Der Treiber der Digitalisierung hinkt selbst hinterher

Otto stellt im HR-Bereich seit Jahren digitale Lösungen im Self-Service-Bereich den Mitar­beitern über Onlineportale zur Verfügung. Inzwischen ist der Umzug auf eine HRM-Plattform erfolgt, einzelne Funktionen wie etwa Reisekos­tenabrechnung stehen als Apps bereit. Der Rollout dieser Funktionen für das Management-Board ist der nächste Schritt. „Wir wollen HR von administrativen Abläufen entlasten, um uns auf anspruchsvollere Aufgaben zu konzentrieren“, erläutert Angela Löw-Krückmann. Dabei treibt HR die Frage um, wie Menschen ihre Arbeit ausüben wollen und wie sich das Zu­sammenspiel von Teams und Führungskräften darstellt. „Gerade verändern sich der Weg und die Art und Weise, wie Entscheidungen getrof­fen werden“, so die HR-Entscheiderin. „Dabei wollen wir unsere Mitarbeiter mitnehmen.“

„HR von Henkel hat die Digitalisierungsreise schon vor vielen Jahren gestartet“, sagt Lucas Kohlmann. „Heute sind 96 Prozent aller HR-Prozesse digitalisiert.“ Im vergangenen Jahr hat Henkel eine Cloudlösung von Cornerstone eingeführt und schiebt derzeit immer mehr Prozesse in die Cloud – von der Lernplattform bis zum Recruitmentsystem und dem Talentmanagement. „Gerade wir von HR müssen Antworten auf die Digitalisierung geben“, betont Kohlmann. „Die Digitalisierung von Prozessen ist die eine Seite, die andere Seite ist ein ansprechendes Angebot einer User-Experience und von User-Interfaces an unsere Mitarbeiter.“ Die Mitarbeiter sollen digitale Interaktionen mit HR ähnlich leicht durchführen können wie entsprechende Abläufe im Privatleben. „Indem wir das ermöglichen, werden wir von HR zu einem strategischen Business-Partner, der in vielen Entscheidungsfindungen ernstgenommen wird“, so Kohlmann. „Den Kulturwandel durch die Digitalisierung tragen wir etwa durch neue Führungsprinzipien in die Organisation.“

Geoffroy De Lestrange berichtet von der Übernahme und Integration des Softwareunternehmens Lumesse Saba durch Cornerstone On-Demand im Jahr 2020. „Damit ist unser Unternehmen von 2.000 auf 3.000 Mitarbeiter gewachsen“, sagt der HR-Experte. Das Onboarding und die Integration der neuen Kollegen musste während des Covid-19-Lockdowns komplett remote und digital erfolgen. „Eine neue Erfahrung, die zeigt, dass solche Prozesse auch rein digital gelingen“, so De Lestrange. „Es zeigt sich inzwischen in vielen Unternehmen, dass HR immer mehr Kompetenz in Fragen des Kerngeschäfts hat und so an Akzeptanz in strategischen Entscheidungen gewinnt.“ Das spiegelt auch die neue Entscheiderstudie „HR in der digitalen Arbeitswelt“ wider.