Die meisten Unternehmen in Deutschland arbeiten an ihrer strategischen Ausrichtung für die Digitalisierung: Bisher verfolgen 70 Prozent eine Digitalisierungsstrategie, dabei sind die großen Firmen den kleineren Betrieben voraus. Von den Personalabteilungen entwickeln 63 Prozent eine Digitalisierungsstrategie oder haben sie bereits implementiert. Das zeigt die aktuelle Studie „Datenschutz im Personalmanagement 2016“, die Kienbaum gemeinsam mit der Bitkom Servicegesellschaft durchgeführt hat. Dafür wurden, mit Unterstützung der Stiftung Datenschutz, Personalmanager und Datenschutzbeauftragte von 211 deutschen Unternehmen befragt.
Angst vor Konsequenzen aus Datenschutzfehlern
Nur wenige der befragten Personaler glauben daran, dass sie ihre Daten wirklich sichern können. Bei mehr als drei Vierteln (78 Prozent) basiert diese pessimistische Einstellung gegenüber dem Datenschutz auf einer allgemeinen persönlichen Haltung. Zwei von drei Teilnehmern geben an, aus eigenen Erfahrungen ein ausgeprägtes Risikobewusstsein zu haben. Aus Sicht der Personalmanager ist das Bedrohungsszenario bei Fehlern im Datenschutz gestiegen: Neun von zehn HR-Managern befürchten negative Auswirkungen auf ihre Arbeitgeber- und Unternehmensmarke aufgrund von Datenschutzverstößen innerhalb des Personalmanagements. Auch fürchten laut Befragung 84 Prozent der Mitarbeiter Akzeptanzverluste der Personalabteilung und 86 Prozent haben Angst, dass durch das Bekanntwerden von Versäumnissen im Datenschutz ein negatives Kunden-Image entsteht.
Große Bedenken gegenüber Cloud-Lösungen
Der Cloud stehen die befragten Personalabteilungen reserviert gegenüber: Nur die Hälfte der Unternehmen nutzt die Cloud zur Unterstützung eigener Personalprozesse, 40 Prozent der Personalabteilungen lehnen sie aus Angst vor Datenverlust ab. 82 Prozent der HR-Manager haben große Bedenken, digitale Personaldaten in die Datenwolke zu geben. Insbesondere den Datenschutz digitaler Personalakten und Gehaltsabrechnungen in der Cloud bewerten die Befragten als kritisch. Datenschutzrechtliche Bedenken im Rahmen der Personalgewinnung sind hingegen deutlich geringer: 58 Prozent der Personalverantwortlichen sehen die aktive Datenbeschaffung zu potenziellen Bewerbern über soziale Netzwerke als ungefährlich an.
Qualifizierungslücken in Datenschutzfragen
Die Digitalisierung bringt verschiedene neue Anforderungen mit sich. So ist es 79 Prozent der Befragten wichtig, die eigenen Prozesse vor dem Hintergrund digitaler Technologien zu optimieren. Außerdem sagen 57 Prozent der Personalmanager, dass notwendige Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeiter entwickelt werden müssen, um die Anforderungen an den Datenschutz zu erfüllen.
Qualifizierungsbedarf besteht jedoch auch bei den Personalverantwortlichen selbst. Drei Viertel der Befragten erkennen starke Weiterbildungsdefizite im Personalmanagement, jeder zweite sieht für sich selbst starken Nachholbedarf von Datenschutzkenntnissen. Zwar haben 84 Prozent der Befragten bereits an gesetzlich verpflichtenden Weiterbildungen teilgenommen, doch eine nachhaltige Handlungssicherheit hat sich nur bei 45 Prozent von ihnen eingestellt. Lediglich jeder vierte Personalmanager ist sich sicher, den Anforderungen des Datenschutzes immer zu entsprechen.
Der Studienbericht steht > hier zum Download bereit.