Die Digitalisierung der Arbeitswelt macht es für HR notwendig, ihre Rolle und ihren Wertbeitrag im Unternehmen neu zu definieren. Allerdings unterscheiden sich die Wahrnehmung und Erwartungen von HR und Business-Managern zum Teil. So gibt es unterschiedliche Einstellungen in punkto flexibles Arbeiten, außerdem zeigen sich deutliche Verschiebungen im Performance Management und in den Strategien zur Zusammenarbeit.
Flexibles Arbeiten – nordische Länder sind weiter
Die Studie von Cornerstone OnDemand in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen IDC zeigt, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen Mitarbeiterzufriedenheit und der Einführung flexibler Arbeitsmodelle gibt. Das Thema wird allerdings in Europa mit unterschiedlicher Geschwindigkeit aufgenommen. Business-Manager und HR in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und Polen geben lediglich ein geringes Maß an flexiblen Arbeitsmodellen in ihren Ländern an. Am weitesten entwickelt in Bezug auf die Arbeitsmöglichkeiten sind die nordischen Länder, Spanien, Benelux und Österreich. So dürfen in Polen weniger als 50 Prozent der Befragten von zu Hause aus arbeiten, während es in den nordischen Ländern rund 87 Prozent sind. Auffällig ist auch, dass die HR-Befragten die Verbreitung flexibler Arbeitsmodelle höher einschätzten als Manager – im Schnitt um fünf bis sechs Prozent. Laut Studie veranschaulicht dies die zum Teil mangelnde Abstimmung zwischen diesen beiden Gruppen. Für die Untersuchung wurden 1.352 HR-Verantwortliche und Manager aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in 16 europäischen Ländern befragt.
Trends bei Evaluierung und Zusammenarbeit
Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen führen noch klassische Leistungsbeurteilungen durch, entweder jährlich oder halbjährlich. Kontinuierliche Bewertungsansätze (45 Prozent) und Perfomance (28 Prozent) werden für die Mitarbeiterentwicklung jedoch immer wichtiger. Auch die Förderung der Zusammenarbeit stufen die Firmen immer höher ein. Gut zwei Drittel (78 Prozent) der Befragten hält die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter für gut, genauso wie deren Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen. Was die Zusammenarbeit angeht, besteht jedoch eine Diskrepanz bei der Wahrnehmung von HR und Managern: 65 Prozent der Manager unterstützen Bewerbungen von Mitarbeitern für Stellen außerhalb ihres eigenen Geschäftsbereichs aktiv, während HR davon ausgeht, dass dies rund 83 Prozent tun.
Linienmanager mit HR-Prozessen unzufriedener
Die Studie zeigt außerdem, dass HR die Frustration unter Managern in Bezug auf HR-Prozesse unterschätzt. Während nur 32 Prozent der Personaler von einer Negativbewertung durch das Management ausgehen, sind tatsächlich rund 41 Prozent der Business-Manager mit den Abläufen unzufrieden. Auch besteht Uneinigkeit darüber, wie sich der Erfolg von HR-Maßnahmen am besten messen lässt: HR legt den Fokus auf Neueinstellungen, für Linienmanager ist dagegen die Zeit wichtiger, die Mitarbeiter brauchen, um voll einsatzbereit zu sein.
Vincent Belliveau, Executive Vice President und General Manager Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) bei Cornerstone OnDemand, hält eine bessere Abstimmung zwischen HR und Linienmanagern unabdingbar, damit HR ihre Rolle neu definieren kann – als strategischer Partner in der Organisation.
HR muss sich anpassen, um in diesem rasanten Marktumfeld – mit flexiblen Arbeitsmodellen auf dem Vormarsch – navigieren zu können,
sagt Belliveau. Zugleich müsse HR den Druck managen, der von den Mitarbeitern ausgeht, die jeweils unterschiedliche Erwartungen an ihren Arbeitgeber hätten. Erfolgreich würden diejenigen Unternehmen sein, die ihre Mitarbeiter dazu befähigen, das Geschäft aktiv durch Wandel und Wachstum zu unterstützen.
Die Studie von > Cornerstone OnDemand wird 21. Juni 2016 in München offiziell vorgestellt.