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Jeder Neunte arbeitet mehr als 48 Stunden

Frau mit Wecker über dem Kopf, der 17 Uhr anzeigt
Um 17 Uhr Feierabend? Nicht für alle. Elf Prozent der Deutschen arbeiten 48 Stunden und mehr die Woche.
Foto: © jozsitoeroe/Fotolia.de

Während die Vollzeiterwerbstätigen in Deutschland im vergangenen Jahr im Schnitt 41 Wochenstunden arbeiteten, kamen elf Prozent sogar auf mehr als 48 Stunden pro Woche – dies gilt als überlange Arbeitszeit. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor.

Ältere Mitarbeiter sind öfter überlangen Arbeitszeiten ausgesetzt

Von überlangen Arbeitszeiten sind vor allem ältere Mitarbeiter betroffen. Von den in Vollzeit Tätigen zwischen 15 und 24 Jahren arbeiteten nur zwei Prozent mehr als 48 Stunden. Dagegen waren es bei den Beschäftigten im Alter von 55 bis 64 Jahren 14 Prozent – das ist jeder siebte Vollzeiterwerbstätige. Einer der Gründe für den Unterschied ist laut Destatis der hohe Anteil überlanger Arbeitszeiten bei Führungskräften, die eher in den höheren Altersgruppen zu finden sind. Auch die Selbstständigen erhöhen den Schnitt: Von ihnen arbeitete die Hälfte (51 Prozent) gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche. Bei den Arbeitnehmern in Vollzeit, die keine Führungsposition innehaben, waren es lediglich sechs Prozent.

Vier von zehn Beschäftigten arbeiten unter hohen Belastungen

Der Berufsalltag in Deutschland wird nicht nur von langen Arbeitszeiten bestimmt, auch Arbeitstempo und Termindruck gehören häufig dazu. 2015 waren 40 Prozent der Erwerbstätigen mindestens drei Viertel der Zeit einer hohen Arbeitsintensität ausgesetzt. Männer waren dabei mit 44 Prozent etwas stärker betroffen als Frauen mit 36 Prozent. Bei der Anlagen- und Maschinenbedienung (56 Prozent), bei Führungskräften (54 Prozent) sowie in Handwerksberufen (52 Prozent) arbeitete etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten unter hohen Belastungen.

Frauen üben öfter hoch qualifizierte Tätigkeiten aus

Die Statistik zeigt auch, dass immer mehr Bundesbürger in Berufen tätig sind, die eine hohe Qualifikation voraussetzen. 1996 hatte dieser Anteil noch bei 37 Prozent gelegen, 2016 betrug er bereits 45 Prozent. Zu den hoch Qualifizierten zählen vor allem Akademiker, Fachkräfte im Technik- oder Gesundheitsbereich und ganz allgemein Führungskräfte. Dabei arbeiten Frauen generell häufiger als Männer in Berufen, die eine hohe Qualifikation voraussetzen: 2016 fanden sich 47 Prozent der erwerbstätigen Frauen in solchen Berufen, während es bei den Männern 42 Prozent waren. Destatis führt den Unterschied ist auf den relativ hohen Frauenanteil beim Lehrerberuf oder auch bei Berufen der medizinischen und technischen Assistenz zurück.

Weitere Informationen enthält der Bericht „Qualität der Arbeit 2017 – Geld verdienen und was sonst noch zählt“, der > hier zum Download bereitsteht.