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Jeder zweite Selbstständige arbeitet mehr als 48 Stunden

Im letzten Jahr gaben 53 Prozent der in Vollzeit tätigen Selbstständigen hierzulande an, gewöhnlich über 48 Stunden pro Woche zu arbeiten. Dies gilt nach internationaler Konvention als überlange Arbeitszeit. Bei nicht Selbstständigen in Vollzeit betrug dieser Anteil lediglich sieben Prozent. Insgesamt lag der Anteil aller Vollzeiterwerbstätigen mit überlanger Arbeitszeit, ob selbstständig oder angestellt, bei 12,3 Prozent. Damit ist die Zahl seit dem Höchststand von 13,6 Prozent im Jahr 2012 wieder etwas zurückgegangen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Veröffentlichung des Indikatorenberichts „Qualität der Arbeit – Geld verdienen und was sonst noch zählt“ mit.

Mehr als ein Drittel der Führungskräfte mit überlanger Arbeitszeit

Vor allem Führungskräfte waren häufiger von überlanger Arbeitszeit betroffen: 37,6 Prozent  arbeiteten zumeist mehr als 48 Stunden pro Woche. Das lässt sich zum Teil auf den mit 50,7 Prozent überdurchschnittlich hohen Anteil Selbstständiger unter den Führungskräften zurückführen: Während 63,9 Prozent der selbstständigen Führungskräfte in Vollzeit mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiteten, waren es bei den abhängig Beschäftigten in Führungsposition nur 26,4 Prozent. Vollzeiterwerbstätige Männer hatten mit 15 Prozent deutlich häufiger überlange Arbeitszeiten als Frauen (7,2 Prozent). Dies liegt unter anderem daran, dass Frauen deutlich seltener Führungspositionen ausüben.

Jeder Vierte arbeitet am Abend

Der Bericht untersuchte auch die Häufigkeit von Abend- und
Nachtarbeit. Im vergangenen Jahr
arbeitete gut ein Viertel (25,7 Prozent) der Erwerbstätigen regelmäßig
am Abend, das heißt von 18 bis 23 Uhr. Im Jahr 1992 lag dieser Anteil
mit 14,9 Prozent deutlich darunter. Von den Selbstständigen arbeiteten
im letzten Jahr 36,6 Prozent am Abend, während es bei den Arbeitnehmern
24,4 Prozent waren. Die Nachtarbeit (von 23 bis sechs Uhr) stieg von
1992 bis 2014 von 7,2 auf 8,6 Prozent. Hier lag der Anteil der
Selbstständigen mit 5,2 Prozent unter denen der Arbeitnehmer (neun
Prozent).

Immer mehr Berufstätige sind unfreiwillig in Teilzeit

Wie viele Arbeitnehmer in Teilzeit gern mehr arbeiten würden, hat der Bericht ebenfalls unter die Lupe genommen. Danach lag der Anteil der Teilzeitmitarbeiter, die eigentlich eine Vollzeitstelle gesucht haben, bei 13,6 Prozent. Männer waren mit 18,5 Prozent häufiger betroffen als Frauen mit 12,4 Prozent. Seit 1992 hat sich der Anteil der unfreiwillig in Teilzeit Tätigen fast verdreifacht; damals betrug er noch 5,4 Prozent. Nach seinem Höchststand von 22,3 Prozent im Jahr 2006 ist er seit 2009 jedoch wieder kontinuierlich gesunken.

Der vollständige Bericht „Qualität der Arbeit“ steht > hier zum Download zur Verfügung.