Für drei Viertel der Menschen hierzulande sind finanzielle Einschränkungen der Hauptgrund, den Kinderwunsch dem Beruf unterzuordnen. Mit 72 Prozent folgt die Unsicherheit bei der Rückkehr in den Beruf nach der Elternzeit, zum Beispiel, ob man auf einer gleichwertigen Stelle weiterarbeiten kann. 71 Prozent sehen Nachteile in der beruflichen Entwicklung als ausschlaggebend an. Während der Familienwunsch im privaten Umfeld eher positiv gesehen wird, ändert sich das am Arbeitsplatz: Knapp jeder Zweite (46 Prozent) sieht die mangelnde Unterstützung von Vorgesetzten und Kollegen als Grund dafür an, die Familiengründung zurückzustellen.
Drei von zehn Bundesbürgern geben an, dass Arbeit- und Gesetzgeber sich verstärkt auch für Arbeitnehmer ohne Familienpflichten einsetzen müssten. 20 Prozent meinen, Arbeitnehmer mit und ohne Kinder seien gleichermaßen zu unterstützen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die Forsa im Auftrag von Bosch im Dezember 2014 durchgeführt hat. An der Umfrage nahmen rund 1.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland teil.
Nachholbedarf bei der Familienfreundlichkeit
Damit sich mehr Männer und Frauen für Familie und damit für eine mögliche berufliche Auszeit entscheiden können, müsste aus Sicht der Befragten die Familienfreundlichkeit in Unternehmen weiter ausgebaut werden. Sehr wichtig sind mit 48 Prozent eine flexible Arbeitsgestaltung und Hilfe bei der Kinderbetreuung (45 Prozent), wie etwa Angebote für haushaltsnahe Dienstleistungen oder Betriebskindergärten. Mit jeweils 42 Prozent werden frühzeitige Vereinbarungen über die berufliche Rückkehr – zum Beispiel auf die gleiche Stelle – sowie Erleichterungen für den Wiedereinstieg nach einer Elternzeit, etwa Teilzeit, als gleich bedeutend genannt. Rund 80 Prozent der Deutschen setzen zudem auf eine stärkere Wertschätzung von Familienpflichten in Unternehmen.
Weitere Informationen zur Studie finden sich auf der Homepage von Bosch.