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Jobbörse Indeed entlässt weltweit 2.200 Mitarbeitende

Wie viele der 400 Beschäftigten bei Indeed Deutschland gehen müssen, kommentiert das Unternehmen zwar nicht. Es dürften allerdings weniger als jene insgesamt 15 Prozent der Belegschaft sein, auf die die Jobbörse in einer internationalen Pressemitteilung verweist. Das bestätigten uns gegenüber Insider des Unternehmens.

Die Jobbörse hatte am Mittwoch angekündigt, insgesamt 2.200 Stellen abzubauen und sich damit in eine ganze Reihe von Tech-Unternehmen gestellt. Auch die Facebook-Mutter Meta, SAP und zahlreiche andere große Technologiefirmen hatten in den vergangenen Wochen und Monaten entsprechende Sparprogramme angekündigt.

Kündigung (auch) per Mail

Bei Indeed wurde der Stellenabbau mit einer Nachricht des CEO Chris Hyams, die einige Stunden vorher an die Beschäftigten des Unternehmens geschickt worden war, kommuniziert. Die vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeitenden kommen dabei der Mitteilung zufolge aus allen Teams, Funktionen, Hierarchiestufen und Regionen, und sind nicht überdurchschnittlich oft weiblich oder Teil einer Minderheit. Sie erhielten unmittelbar im Anschluss eine zweite E-Mail, in der sie über die Zukunft ihres jeweiligen Jobs informiert wurden. Während ein solches Vorgehen in Deutschland immer wieder für Kritik sorgt, ist es in amerikanischen Unternehmen nicht unüblich, Massenentlassungen per E-Mail zu kommunizieren. Zudem kündigte Hyams in seiner Nachricht an, dass jede und jeder Betroffene auch noch eine Einladung zu einem Gespräch mit seinem oder seiner bisherigen Vorgesetzten bekomme.

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Die rund 400 Beschäftigten in Deutschland dürften dabei insgesamt relativ glimpflich davonkommen. Auch hierzulande gibt es zwar einen Stellenabbau, doch laut einem Insider sind deutlich weniger als 15 Prozent betroffen. Auch eine Linkedin-Suche nach dem Hashtag #indeed zeigt vor allem Betroffene aus anderen Ländern, die jetzt auf Jobsuche sind.

Vor allem aber entwickelt sich der Jobmarkt – und mit ihm wohl auch die Marktlage der Jobbörsen – in Deutschland anders als in den USA. Für die Vereinigten Staaten, dem Heimat- und größten Markt des Unternehmens, rechnet Indeed mit einer Schrumpfung des in den vergangenen eineinhalb Jahren boomenden Jobmarktes auf ein präpandemisches Level.

In Deutschland dürfte das schon aufgrund des demografischen Wandels und des dadurch induzierten Fachkräftemangels nicht so schnell der Fall sein. Entsprechend äußerte sich Deutschland-Chef Frank Hensgens kürzlich auch gegenüber der F.A.Z.: „Was die Reichweite unter den Jobsuchenden angeht, sind wir klar vorn“, sagte er der Tageszeitung. Und: „Wir wollen mehr.“

Matthias Schmidt-Stein koordiniert die Onlineaktivitäten der Personalwirtschaft und leitet gemeinsam mit Catrin Behlau die HR-Redaktionen bei F.A.Z. Business Media. Thematisch beschäftigt er sich insbesondere mit dem Berufsbild HR und Karrieren in der Personalabteilung sowie mit Personalberatungen. Auch zu Vergütungsthemen schreibt und recherchiert er.